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Cyberpolizei der Ukraine: Russischer Ransomware-Hacker in Kiew verhaftet

Der Mann soll nicht nur die Ransomwares Conti und Lockbit vor gängiger Antivirensoftware getarnt, sondern auch selber ein niederländisches Unternehmen attackiert haben.
/ Marc Stöckel
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Ukranische Strafverfolger verhaften einen Ransomware-Hacker. (Symbolbild) (Bild: Sean Gallup/Getty Images)
Ukranische Strafverfolger verhaften einen Ransomware-Hacker. (Symbolbild) Bild: Sean Gallup/Getty Images

Die ukrainische Cyberpolizei hat die Verhaftung eines 28-jährigen, in Kiew ansässigen Russen bekannt gegeben, der als Verschlüsselungsspezialist die Ransomware-Operationen Conti und Lockbit unterstützt haben soll.

"Dank seiner Programmierkenntnisse konnte der Täter die Malware vor den gängigsten Antivirenprogrammen verbergen" , hieß es in einer Mitteilung der Polizei(öffnet im neuen Fenster) . Beide Ransomwares habe er als "sichere Dateien" getarnt und so die Erfolgschancen der damit durchgeführten Angriffe erhöht.

Neben der Verhaftung des Mannes gelang es den Einsatzkräften, im Rahmen einer zusätzlichen Durchsuchung in Charkiw elektronische Gegenstände wie Computerausrüstung und Mobiltelefone sowie diverse Dokumente zu beschlagnahmen. Eingeleitet wurde die Strafverfolgungsaktion durch einen Antrag niederländischer Strafverfolgungsbehörden.

Angriff auf niederländisches Unternehmen

Einer Mitteilung der niederländischen Polizei(öffnet im neuen Fenster) zufolge infiltrierte der 28-Jährige im Jahr 2021 selber die IT-Systeme eines in den Niederlanden ansässigen multinationalen Unternehmens, verschlüsselte darauf befindliche Daten mit der Conti-Ransomware und forderte für die Entschlüsselung ein Lösegeld.

Am 18. April wurde der Mann auf Ersuchen der Niederlande von der ukrainischen Polizei im Rahmen der internationalen Strafverfolgungsoperation Endgame verhaftet und anschließend verhört. "Die niederländischen Ermittlungsbehörden sind sehr erfreut über die Verhaftung in der Ukraine und dankbar für den Raum, den die ukrainische Polizei in Zeiten des Krieges dafür geschaffen hat" , hieß es in der niederländischen Mitteilung.

Nach Angaben der ukrainischen Cyberpolizei dauern die Ermittlungen gegen den Beschuldigten noch an. Er wurde bereits angeklagt, ihm droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren.


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