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Cybercrime-as-a-Service: Behörden zerschlagen Cybercrime-Plattform AegisTools.pw

In einer konzertierten Aktion haben deutsche Behörden die berüchtigte Cybercrime -Plattform AegisTools.pw vom Netz genommen.
/ Michael Linden
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Diese Plattform wurde beschlagnahmt. (Bild: BKA/ Mockuups Studio)
Diese Plattform wurde beschlagnahmt. Bild: BKA/ Mockuups Studio

Die seit 2020 aktive Plattform AegisTools.pw ermöglichte es Kriminellen, Schadsoftware zu verschleiern und Zugangsdaten zu stehlen. Nun haben deutsche Behörden den Dienst erfolgreich abgeschaltet, wie das Bundeskriminalamt (BKA) berichtet(öffnet im neuen Fenster) .

Die Plattform war dafür bekannt, Counter-Antiviren- und Verschlüsselungsdienste anzubieten, die es Cyberkriminellen ermöglichten, Malware zu verschleiern und Benutzerdaten zu stehlen.

Die Operation wurde von der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz - Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) - in Zusammenarbeit mit dem BKA durchgeführt.

Die Behörden haben einen deutschen Staatsbürger identifiziert, der im Verdacht steht, die kriminelle Handelsplattform im Internet gewerbsmäßig betrieben zu haben. Am Wohnsitz des mutmaßlichen Betreibers in Speyer, Rheinland-Pfalz, wurden Durchsuchungen durchgeführt, bei denen zahlreiche Beweismittel, darunter mehrere PCs, Laptops, verschiedene Datenträger und Mobiltelefone sichergestellt wurden, so das BKA.

Cybercrime-as-a-Service im Angebot

AegisTools.pw war ein Cybercrime-as-a-Service-Modell, bei dem Dienste anboten wurden, die es Kriminellen ermöglichten, Malware zu erzeugen, die von gängigen Antivirenprogrammen unentdeckt bleiben. Die Plattform bot Tests vor Ort an, um die Wirksamkeit der Verschlüsselung zu überprüfen, was sie zu einer beliebten Wahl für Cyberkriminelle weltweit machte.

Neben Verschlüsselungsdiensten bot AegisTools.pw auch Software an, um illegal an Benutzer-Passwort-Anmeldedaten zu gelangen. Die Plattform verlangte keinen herkömmlichen Registrierungsprozess, sodass die Nutzer nahezu anonym agieren konnten. Polizeiliche Auswertungen deuten darauf hin, dass weltweit mehr als 1.000 Nutzer die Plattform in der Vergangenheit für ihre cyberkriminellen Aktivitäten genutzt haben.

Die Plattform akzeptierte Zahlungen in Kryptowährungen. Die erfolgreiche Abschaltung von AegisTools.pw und die Identifizierung des mutmaßlichen Betreibers waren laut BKA das Ergebnis einer koordinierten Aktion unter Beteiligung nationaler und internationaler Partner. Das US-amerikanische Federal Bureau of Investigation (FBI), das Western District of North Carolina (WDNC) US Attorney's Office, die Computer Crime and Intellectual Property Section des US-Justizministeriums und die rheinland-pfälzische Polizei trugen alle zu der Operation bei.

Weitere Informationen gibt das BKA derzeit nicht heraus.


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