Cyberangriffe: Deutschland ist das am häufigsten attackierte EU-Land

Innerhalb der Europäischen Union haben es Cyberkriminelle am häufigsten auf Ziele aus Deutschland abgesehen. Das geht aus Microsofts neuem Digital Defense Report 2025 (PDF)(öffnet im neuen Fenster) hervor. In den Kalendermonaten Januar bis Juni 2025 entfielen demnach 3,3 Prozent aller weltweit registrierten Cyberangriffe auf Deutschland. Global betrachtet reicht das für Platz 4, EU-weit sogar für Platz 1.
Mit Abstand die meisten Angriffe zielen den Angaben zufolge auf die Vereinigten Staaten, die auf einen Anteil von 24,8 Prozent kommen. Knapp jede vierte Cyberattacke richtet sich also gegen ein Ziel in den USA. Danach folgen das Vereinigte Königreich mit 5,6 Prozent, Israel mit 3,5 Prozent und schließlich Deutschland.
Auf den Rängen 5 bis 10 stehen die Ukraine (2,8 Prozent), Kanada (2,6 Prozent), Japan (2,6 Prozent), Indien (2,3 Prozent), die Vereinigten Arabischen Emirate (2,0 Prozent) und Australien/Taiwan (1,8 Prozent). Damit ist Deutschland sogar das einzige EU-Land, das unter den Top 10 vertreten ist.
Spionage eher selten
Zu den am häufigsten attackierten Bereichen zählen laut Microsoft Regierungsbehörden und deren Dienste (17 Prozent), der IT-Sektor (17 Prozent), Forschung und Bildung (11 Prozent) sowie Nichtregierungsorganisationen (8 Prozent). Am häufigsten greifen die Angreifer Daten ab (37 Prozent), erpressen ihre Opfer (33 Prozent) und/oder setzen eine Ransomware ein (19 Prozent).
Passend dazu betont Microsoft, dass die meisten Cyberangriffe finanziell motiviert sind. Spionage kommt mit einem Anteil von nur 4 Prozent hingegen vergleichsweise selten vor. Bei 7 Prozent aller Angriffe nutzen die Angreifer die anvisierten Systeme aus, um diese für Folgeangriffe in eine eigene Infrastruktur einzugliedern.
Als wichtigste Schutzmaßnahme vor Cyberangriffen hebt Microsoft Multi-Faktor-Authentifizierungen (MFA) hervor. Allein dadurch würden 99 Prozent aller unautorisierten Zugriffsversuche abgewehrt, heißt es. Onlineaccounts lassen sich damit wesentlich schwieriger infiltrieren, wenngleich auch die Kompromittierung zusätzlicher Authentifizierungsfaktoren nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann .



