Cyberangriff auf Ameos: Großer Klinikverbund erleidet Datenklau

Ein am 7. Juli erfolgter Cyberangriff auf die Ameos Gruppe hat offenkundig Folgen für die Mitarbeiter und Patienten des Gesundheitsdienstleisters. Wie das Unternehmen in einer neuen Mitteilung auf seiner Webseite(öffnet im neuen Fenster) schreibt, liegen inzwischen Ermittlungsergebnisse vor, laut denen die Angreifer "teilweise personenbezogene Daten unrechtmäßig erlangt haben" .
Nähere Details zu Art und Umfang der betroffenen Daten nennt Ameos in der Meldung zwar nicht, jedoch sollen Betroffene über den Vorfall informiert werden. Das Unternehmen verweist zudem auf eine separate Informationsseite zu dem Datenschutzvorfall(öffnet im neuen Fenster) .
Dort sind zwei Anträge verlinkt, über die sowohl Mitarbeiter als auch Patienten weitere Details anfragen können. Um das Formular abschicken zu können, muss allerdings eine Kopie des eigenen Personalausweises hochgeladen werden. Im Netz stößt diese Vorgehensweise angesichts des bereits erfolgten Datenabflusses auf Skepsis(öffnet im neuen Fenster) .
Dem MDR(öffnet im neuen Fenster) erklärte eine Unternehmenssprecherin, das genaue Ausmaß, also welche Daten aus welchem Zeitraum betroffen sind, müsse für jeden Fall einzeln geprüft werden. Es sei auch möglich, dass von einigen Personen gar keine Daten abgeflossen seien.
Rettungsdienste beeinträchtigt
Laut Ameos-Vorstandmitglied Freddy Eppacher arbeitet die Ameos Gruppe weiterhin mit den Behörden und externen Dienstleistern zusammen, um den Vorfall aufzuklären und vollständige Transparenz zu schaffen. Der Schutz der Patienten und ihrer Angehörigen habe für das Unternehmen "absolute Priorität" . Die Patientenversorgung soll nach dem Cyberangriff zu jeder Zeit gewährleistet gewesen sein.
Laut dem MDR-Bericht gab es aber beispielsweise Probleme in Verbindung mit dem Rettungsdienst. Teilweise konnten Rettungswagen wohl Ameos-Kliniken wegen einer Störung der Einsatz-App nicht anfahren, weil etwa unklar war, ob ausreichend Kapazitäten für schwere Notfälle zur Verfügung standen. Andere Kliniken in der Nähe hätten dadurch bis zu 40 Prozent mehr Patienten aufnehmen müssen, heißt es.
Die Ameos Gruppe hat ihren Hauptsitz in Zürich, verfügt aber nicht nur über Niederlassungen in der Schweiz, sondern auch in Deutschland und in Österreich. Der Klinikverbund beschäftigt nach eigenen Angaben(öffnet im neuen Fenster) rund 18.000 Mitarbeiter und versorgt in seinen Krankenhäusern, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen. Im gesamten DACH-Raum gehören mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen an über 50 verschiedenen Standorten zur Ameos Gruppe.
Nachtrag vom 27. August 2025, 16:05 Uhr
Der Artikel wurde um die Information ergänzt, dass für die Abfrage der Betroffenheit eine Kopie des Personalausweises hochgeladen werden muss.



