CS100 bei Swiss: Bombardier macht Boeing und Airbus Konkurrenz
Eine echte Business-Klasse in Europa und die Fähigkeit, von kurzen Startbahnen abzuheben, sind nicht die einzigen Vorzüge von Bombardiers CS100. Swiss geht bald mit dem Mittelstreckenflieger in Betrieb, der Boeing und Airbus ernste Konkurrenz machen soll.

Es kann bald losgehen mit dem Liniendienst von Bombardiers neuem Mittelstreckenjet CS100. Der kanadische Flugzeughersteller hat sowohl von der US-Bundesluftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (US-FAA) als auch von der EU-Flugsicherheitsbehörde European Aviation Safety Agency (EASA) eine Zertifizierung erhalten und damit eine wichtige Hürde für die C-Serie überwunden. Vor allem die EASA-Zertifizierung bedeutet, dass Bombardier die CS100 an den Erstkunden Swiss International Airlines Ende Juni 2016 ausliefern kann.
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- Kein Ärger mehr mit dem Gepäck bei Bombardiers CS100
Die C-Serie gehört zu den leistungsstarken Jetflugzeugen, die auch auf kurzen Pisten abheben und landen können. Damit ist der London City Airport (LCY) mit seiner nur 1.500 Meter kurzen Start- und Landebahn und einem Anflug von 5,5 statt 3 Grad ein mögliches Ziel für den Flieger. Der Anflug mit hoher Sinkgeschwindigkeit sowie das schnelle Abheben (1.219 bis 1.463 Meter) stellen für Bombardiers Flugzeug kein Problem dar.
Konfigurationen zwischen 108 und 133 Sitzen ermöglicht Bombardier. Mit einer Reichweite von 3.100 Nautischen Meilen (etwa 5.700 Kilometern) wäre es prinzipiell möglich, von New York nach London (JFK - LCY) zu fliegen, auch wenn das Bombardier nicht als Möglichkeit nennt. Bisher ist die Strecke eine Domäne des wenig erfolgreichen Airbus A318, der dieselbe Reichweite hat. Allerdings dürfte die Strecke wie beim Airbus A318 auch nur in eine Richtung zu bewältigen sein. Von LCY aus beträgt die Reichweite des CS100 aufgrund der kurzen Piste nur 2.200 nm (4.074 km). Das reicht für Moskau, Ankara oder Kairo. Bombardier konkurriert insgesamt erstmals direkt mit Airbus und seit langem das erste Mal mit Boeing, seit die Amerikaner ihr Boeing-717-Programm aufgegeben haben.
Kleine Maschine mit potenziell hohem Komfort
Ersten Berichten zufolge ist bei der CS100 viel Platz in der Kabine. Eine Besonderheit der Maschine wird zumindest bei Swiss die Verwendung einer echten Business-Klasse sein, wie Runway Girl Network berichtet. Statt einen Mittelsitz freizulassen, was in Europa gerne als Business-Klasse zu sehr hohen Preisen verkauft wird, wird es bei der Swiss dort eine 1-2-Sitzkonfiguration geben. Das Angebot ist damit ähnlich wie etwa bei nordamerikanischen Fluggesellschaften, die ebenfalls eine echte Business-Klasse bei nationalen Flügen kennen und sie gerne First nennen. Zahlungskräftige Geschäftskunden werden das begrüßen. Der Unterschied zwischen einer Pseudo-Business-Class und einer echten ist bei eigentlich ähnlichem Preisniveau enorm.
Auch die Economy-Klasse soll hohen Komfort bieten. Dafür sorgt die selten gewordene 2-3-Sitzkonfiguration. Es gibt pro Reihe also nur einen der unbeliebten Mittelsitze. Die Sitzbreite ist mit 19 Zoll (circa 48 Zentimeter) großzügig. Die anderen Sitze haben eine Breite von 18,5 Zoll. Eine 2-3-Sitzkonfiguration (Abreast) findet sich in Europa vor allem mit der Fokker 70/100 und dem vierstrahligen Avro RJ100 (Jumbolino). Die vor allem in Amerika noch vorzufindenden Maschinentypen MD-8x/9x und Boeing 717 gehören ebenfalls zu den 2-3-Vertretern.
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Kein Ärger mehr mit dem Gepäck bei Bombardiers CS100 |
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Nicht russisch SONDERN Ukraine wolltest Du wohl sagen. Ansonsten bin ich bei Dir. Der...
Das kann nur einer sagen, der sich nur in Europa bewegt ;-) Wer einen Langstreckenflug...
Der A318 wird sehr oft auch auf diesen kurzen Strecken bewegt. München - Barcelona z.B...
Bisher hat Bombardier mit diesem Projekt viel Geld verbrannt.