Crurl: Google baut Curl mit eigenem Backend nach

Vermutlich für Android übernimmt Google Teile der Curl-API und nutzt dafür den Chrome-Netzwerk-Stack Cronet. Der Curl-Erfinder bezeichnet das Vorgehen als Nachbau, der Probleme verursachen könnte.

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Google wagt einen einfachen Nachbau des Netzwerk-Tools Curl.
Google wagt einen einfachen Nachbau des Netzwerk-Tools Curl. (Bild: Kev/Flickr.com)

Das Unternehmen Google arbeitet offenbar daran, Teile der Curl-API zu reimplementieren, wie der Curl-Erfinder und -Chefentwickler Daniel Stenberg in seinem Blog schreibt. Mit Curl und der dazugehörigen Bibliothek lassen sich Transfers einfach im Internet durchführen. Der Nachbau von Google hat offenbar das Ziel, den Netzwerkstack aus dem Chromium-Projekt Cronet mit der Curl-API zu verbinden.

Stenberg verweist darüber hinaus auf den Eintrag im Bug-Tracker, in dem die Entwicklung der Neuerung dokumentiert wird. Dort heißt es, dass dies Entwicklern ermöglichen würde, eben sämtliche Vorteile des Chrome-Netzwerk-Stacks ausnutzen zu können, ohne eine neue Schnittstelle erlernen zu müssen. Das wiederum könnte zu einer weiteren Verbreitung von Cronet selbst beitragen.

Cronet ist als selbstständige Bibliothek vor allem für Android verfügbar. Alternativ dazu wird natürlich auch die native Java-Netzwerk-API, das Projekt OkHTTP oder eben auch Curl selbst von vielen in Android verwendet. Die Nutzung der Curl-API mit Cronet hält Stenberg aber für ein schwieriges Unterfangen, da sich die Netzwerkstacks der beiden Projekte wohl sehr stark unterscheiden. Das könne Google wohl aber auch einfach durch ausreichend Arbeitsleistung kompensieren. Immerhin arbeitet Stenberg erst seit wenigen Monaten erstmals in Vollzeit an Curl und Google hat schlicht sehr viel mehr Angestellte.

Stenberg selbst fühlt sich zwar "geschmeichelt", dass Google sein Projekt für einen Nachbau auserkoren hat, weist aber zusätzlich zu den beschriebenen Problemen auch darauf hin, dass es bisher keinerlei Hinweise auf eine API- oder ABI-Stabilität des neuen Projekts gibt.

Der Curl-Erfinder befürchtet, dass dann die zwei verfügbaren APIs Probleme bei deren Nutzern verursachen werden, da eine Unterscheidung schwerfallen werde. Schließlich geht Stenberg explizit davon aus, dass es nicht möglich sei, eine "kompatible API ohne riesigen Aufwand" zu erstellen.

Keine Konkurrenz laut Google

In dem Chrome-Bugtracker schreibt der langjährige Entwickler und Google-Angestellte Ryan Sleevi jedoch, dass das Projekt inspiriert sei von dem Nachbau der Java-API HttpURLConnection, die bereits in Cronet existiere.

Demnach sei es außerdem geplant, nur einfache Szenarien in dem eigenen Nachbau zu unterstützen und es gebe keine Intention, mit dem Curl-Projekt zu konkurrieren. Tatsächlich seien die Chrome-Entwickler große Unterstützer des Projekts. Ebenso solle das Chrome-Team über einen anderen Namen nachdenken, denn bisher heißt das eigene Projekt Crurl, was wohl viel zu nah an den Namen Curl angelehnt ist.

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