Crucial P5 Plus (SSD) im Test: Spät und spitze
Crucial hat sich lange Zeit gelassen, eine NVMe-SSD mit PCIe Gen4 zu veröffentlichen. Die P5 Plus überzeugt dafür durchgehend.

Western Digital war spät dran, Samsung noch später und Crucial? Rund zwei Jahre, nachdem Consumer-Systeme mit PCIe Gen4 verfügbar sind, erscheint mit der P5 Plus die erste entsprechende NVM-SSD des Herstellers. Die Entwicklungszeit hat sich allerdings gelohnt, denn die P5 Plus zeigt kaum echte Defizite.
Der Name der SSD ist dabei ein Understatement, denn verglichen mit der bisherigen P5 ist die P5 Plus mehr als nur ein Zusatz: Laut Crucial soll sich die Geschwindigkeit nahezu verdoppeln, was aus der Kombination von neuem Controller und verbessertem 3D-Flash-Speicher herrührt; beides stammt von Micron.
Beim Controller handelt es sich um ein intern entwickeltes Modell mit AES-256-Verschlüsselung, es ist als DM02A1 gekennzeichnet (der P5 als DM02B1) und weist acht NAND-Kanäle auf. Beim Flash-Speicher hat sich Crucial für den 3D-NAND v5 mit 176 Schichten und 3 Bit pro Zelle (TLC) entschieden. Dazu gibt es LPDDR4 als DRAM-Puffer, der ebenfalls von Micron produziert wird.
Eine Micron 3400 für Consumer
Technisch entspricht die P5 Plus damit der im Juni 2021 vorgestellten Micron 3400 für Client-Systeme, laut Crucial wurde die Firmware für die Consumer-SSD aber ein bisschen angepasst. Was bleibt, ist eine Kapazität von 512 GByte bis 2 TByte im einseitig bestückten M.2-2280-Formfaktor mit PCIe-Gen4-x4-Anschluss.
Wie bei TLC-Flash üblich, wird dieser für eine höhere Schreibgeschwindigkeit im Pseudo-SLC-Modus betrieben. Crucial gibt an, dass dynamisch je nach Füllstand immer rund zehn Prozent für den Puffer zur Verfügung stehen, danach soll die Schreibrate von 5 GByte/s auf 1,5 GByte/s fallen. Unser 1-TByte-Muster schafft es, über 200 GByte hinweg die volle Geschwindigkeit zu halten, danach sackt sie auf 1,3 GByte ab.
In der Praxis dürften solch immense Datenmengen aber nicht sequenziell geschrieben werden, bei wahlfreien Zugriffen limitiert ohnehin nicht der TLC-Flash. Hier zeigt sich, dass die P5 Plus locker mit Samsungs 980 Pro oder Western Digitals SN850 konkurrieren kann. Auch der PCMark10 belegt, dass Crucial eine richtig flotte SSD entwickelt hat, denn im Storage-Test mit vielfältigen Anwendungsszenarien ist sie gleichauf mit den Mitbewerbern.
Verfügbarkeit und Fazit
Crucial verkauft die P5 Plus in drei Varianten im eigenen Shop: Mit 512 GByte kostet sie 110 Euro, für 1 TByte sind 180 Euro fällig und 2 TByte gibt es für 370 Euro. Diese Preise liegen etwas über der Konkurrenz, in den nächsten Wochen könnte der freie Handel diese aber unterbieten. Crucial gibt fünf Jahre lang Garantie.
Spät und spitze - mit der P5 Plus hat Crucial eine sehr schnelle SSD veröffentlicht. Es ist das erste PCIe-Gen4-Modell des Herstellers, was dafür auf Anhieb überzeugt. In den meisten Tests liegt die P5 Plus auf einem ähnlichen Niveau wie Samsungs 980 Pro und Western Digitals SN850, weshalb wir Crucials Erstling empfehlen können.
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P5 Plus (500 GByte) | P5 Plus (1 TByte) | P5 Plus (2 TByte) | |
---|---|---|---|
Controller | Micron DM02A1 | Micron DM02A1 | Micron DM02A1 |
Flash-Speicher | Micron 3D-NAND v5, TLC | Micron 3D-NAND v5, TLC | Micron 3D-NAND v5, TLC |
DRAM-Cache | 1 GByte LPDDR4 | 1 GByte LPDDR4 | 2 GByte LPDDR4 |
Packages | 2 x (4 x 512 GBit 176L) | 2 x (8 x 512 GBit 176L) | 2 x (16 x 512 GBit 176L) |
Sequenzielles Lesen | 6.600 MByte/s | 6.600 MByte/s | 6.600 MByte/s |
Sequenzielles Schreiben (SLC) | 3.600 MByte/s | 5.000 MByte/s | 5.000 MByte/s |
Write-Cache | ca 50 GByte | ca 100 GByte | ca 200 GByte |
Schreibrate ohne Puffer | 840 MByte/s | 1.540 MByte/s | 1.950 MByte/s |
IOPS (QD32) | 360K/700K | 630K/700K | 720K/700K |
TBW | 300 TByte | 600 TByte | 1.200 TByte |