Im Controller sitzen zwei Pokemon
Interessant ist die Angabe der Lebensdauer von hohen 220 Terabytes Written, was einer Menge von 120 GByte pro Tag geschriebenen Daten in drei Jahren entspricht. Die Anzahl der Program/Erase-Zyklen des Flash-Speichers gibt Crucial mit niedrigen 1.500 an. Dennoch ist das eine Haltbarkeit über planarem 16-nm-TLC-Flash, der bei 1.000 P/E-Zyklen liegt. Allerdings nutzt die höchste Haltbarkeit der Zellen nichts, wenn der SSD-Controller sie nicht clever verwaltet. Daher setzt Crucial auf einen Neuling von Marvell, der auch in Plextors M7V steckt.
Der 88SS1074-Controller von Marvell ist ein Mittelklasse-Modell: Er basiert auf zwei ARMv5-Kernen mit bis zu 400 MHz, die den Codenamen Dragonite tragen. Das ist die letzte Entwicklungsstufe des Pokemons Dratini, das seit der ersten Generation existiert. Der Controller verwendet vier Kanäle mit je acht Chip-Enablern und unterstützt eine fortgeschrittene LDPC-Fehlerkorrektur. Das ist wichtig, da bei drei Bit pro Zelle trotz 3D-Speicher die Anfälligkeit steigt. Crucial gibt an, eine modifizierte Firmware einzusetzen.
Marvell lässt den 88SS1074-Controller in einem 28-nm-Verfahren beim Auftragsfertiger TSMC produzieren. Ganz leicht kühlbar scheint der Chip nicht zu sein, denn Crucial verwendet Wärmeleitpaste. Die stellt den Kontakt zwischen dem Controller und der als Aluminium bestehenden Oberschale des SSD-Gehäuses her, welche die Hitze ableitet. Der 88SS1074 beherrscht DevSleep für eine niedrige Leistungsaufnahme im Leerlauf und eine Verschlüsselung per TCG/Opal 2.0, Crucial unterstützt mit der MX300-SSD beides. Hinzu kommt eine Power-Loss-Funktion (Data at Rest) in Form von Kondensatoren, bei der aber nur Mapping-Tabelle, nicht aber der DRAM-Inhalt gesichert werden.
Besagte MX300-Firmware war bei den ersten Mustern problematisch: Die Leserate in populären Benchmarks, vor allem aber bei echten Anwendungen lag deutlich unter der anderer SSDs wie Samsung 850 Pro oder 850 Evo oder Crucials eigener MX200. Der Hersteller rief die Samples daher zurück und optimierte die Software für "typische Endkunden-Umgebungen". Die Dynamic Write Acceleration (DWA), bei die 3-Bit-Zellen nur mit einem Bit beschrieben werden, kann bis zu einem Drittel der SSD als großen SLC-Puffer ansprechen.
Da in Endkunden-Umgebungen jedoch häufiger Daten gelesen als geschrieben werden, etwa Spiele geladen oder Foto-Alben geöffnet, hat Crucial mit dem Firmware-Update insbesondere die Leserate gesteigert.
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Crucial MX300 im Test: Erster 3D-Flash-Versuch gelungen | Solide Sata-Geschwindigkeit |
Mache ich auch so. Meine Intel 750 Series PCIe NVMe SSD mit 400 GByte hat nach einem Jahr...
Wie cacht du das ganze denn?
Es gibt doch schon lange Alternativen zu Samsung.