Crowdfundingprojekt in Berlin: Das Internet soll ins Museum
Ist das Internet schon ein Fall fürs Museum? Eine Berliner Initiative vertritt diese Ansicht und sucht einen Ort und Geld für das weltweit erste Museum des Internets. Es soll gleichzeitig ein Computermuseum sein.

In Berlin soll ein privat finanziertes Internetmuseum entstehen. Bislang gebe es noch keinen Ort, an dem die beeindruckende Geschichte des Internets von den Anfängen und Visionen seiner Gründer bis zum heutigen Zeitpunkt dokumentiert werde, sagte Gründungsmitglied Paul Rascheja der Nachrichtenagentur dpa. "Das Internet und die damit verbundene fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft sind zu einem festen Bestandteil unseres Alltags, unseres Lebensumfelds und für viele eine wirtschaftliche Grundlage geworden." Das Internet müsse in einer Reihe mit der Erfindung des Buchdrucks, des Automobils und anderen disruptiven Entwicklungen gesehen werden.
Das Team InternetMuseum.Berlin sucht derzeit einen Standort im Zentrum von Berlin mit bis zu 1.000 Quadratmetern und hat eine Crowdfunding-Kampagne auf dem Portal startnext gestartet. Außerdem sollen auch große deutsche IT-Unternehmen als Sponsoren gewonnen werden. Das Museum sei stolz darauf, eine Reihe verschiedener legendärer Internet-Computer zeigen zu können: "Ob der PDP-Rechner mit Unix Betriebssystem oder der NeXTCube, der erste Webserver der Welt", heißt es auf der Homepage des Projekts. Da das Internet nicht von der Computertechnik isoliert betrachtet werden könne, "wird das Museum auch ein bisschen ein Computermuseum sein".
Mindestens 30.000 Besucher im Jahr erwartet
Weitere Themen sind unter anderem das Wirken von Hackern, das mobile Internet sowie die Bereiche Datensicherheit und Internetfreiheit. Neben technischen Entwicklungen aus den USA sollen auch europäische Entwicklungen wie der deutsche Bildschirmtext (BTX) oder das französische Pendant Minitel zur Geltung kommen.
Für den Aufbau des Museums, der noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, kalkulieren die Macher eine Investitionssumme von 600.000 Euro. Der laufende Betrieb soll sich mit mindestens 30.000 Besuchern im Jahr rechnen. Neben dem geschichtlichen Museumsbereich soll es auch Raum für Sonderausstellungen, Präsentationen sowie digitale Kunstausstellungen geben. Weiterhin ist eine Cafeteria geplant.
Das InternetMuseum.Berlin werde sich aktiv dafür einsetzten, die Internet-Kultur und -Geschichte einem breiten Publikum mit Hilfe von Ausstellungen, medienpädagogischen Angeboten, Veranstaltungen und Publikationen zu vermitteln, sagte Rascheja. "Derzeit werden interaktive Installationen für die zukünftigen Räume entwickelt, die mit anspruchsvollen audiovisuellen Inhalten einladen." Das Berliner Design-Studio onformative habe bereits Unterstützung zugesagt.
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Haha, den Eindruck habe ich, seit dem ich gesehen habe, dass sie nur noch alles...
Das beste Computermuseum in D (leider in Paderborn am A der Welt), und da wäre noch...