Crowdcam: Bullet-Time mit Smartphone-Kameras

Crowdcam soll Bilder von mehreren Smartphones nahtlos kombinieren, die aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen wurden. So kann der Fotograf noch im Nachhinein die Aufnahme neu komponieren und den Einfriereffekt aus "Matrix" mit billiger Hardware erzielen.

Artikel veröffentlicht am ,
Crowdcam
Crowdcam (Bild: MIT Media Labs/EHT Zürich/Brown University/Carnegie Mellon University)

Mit der App Crowdcam muss der Fotograf nicht einmal seinen Aufnahmewinkel im Vorhinein festlegen, sondern kann sich auf seine Mitfotografen verlassen. Die App und die dahinterliegende Forschung sind eine Gemeinschaftsarbeit der MIT Media Labs, der EHT Zürich, der Brown University und der Carnegie Mellon University und befindet sich noch in der Entwicklung, aber ein wissenschaftliches Papier (PDF) zu den grundlegenden Techniken wurde bereits veröffentlicht.

Besonders geeignet ist Crowdcam für Situationen, in denen sehr viele Menschen die gleiche Szene fotografieren, etwa bei Konzerten. Sie könnten ihre Bilder nach dem Event auf einen Server hochladen, um sie gemeinsam zu nutzen. Die Software sucht aus der Menge der Bilder Übergänge und fügt die Bilder nahtlos zusammen. Das wird auch bei Panoramabildern so gemacht.

Die App erzeugt allerdings eine Art 3D-Landschaft, weil sich die Aufnahmestandorte anders als bei Panoramabildern unterscheiden. Der Anwender soll dann mit einem Fingerstrich in den Aufnahmen navigieren, bis der gewünschte Winkel erreicht wurde.

Die Aufnahmen können über Zeitstempel synchronisiert werden, so dass die gleiche Situation aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet werden kann. Dieser visuelle Effekt wurde im Film "The Matrix" eingesetzt und als "Bullet Time" bezeichnet.

Wann die App von Crowdcam verfügbar sein wird, haben die Forscher noch nicht mitgeteilt.

Microsoft hatte Mitte 2006 mit Photosynth ein ähnliches Verfahren vorgestellt. Es versucht, den Aufnahmewinkel der einzelnen Bilder zu erkennen - und sie mit anderen Aufnahmen in der richtigen Anordnung im Raum zu verknüpfen. Dies geschieht durch eine Analyse von Überlappungspunkten der einzelnen Bilder. Die Anwendung erzeugt aus einzelnen Standbildern dreidimensionale und begehbare Abbildungen.

Photosynth kann nicht nur eingesetzt werden, um zwischen Fotos zu navigieren, sondern auch, um den Detailreichtum von großen Bildern mit einem stufenlosen Zoom zu erhöhen. Dabei werden vom gleichen Aufnahmepunkt beispielsweise mit unterschiedlich starken Objektiven Aufnahmen des Motivs gemacht. Später sollen dann weit über die Auflösung der Kamera hinweg immer höhere Vergrößerungen erreicht werden - eigentlich wird von Aufnahme zu Aufnahme gewechselt, doch die Software stellt dies übergangslos dar.

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yukes 10. Jul 2013

ETH Zürich? oder klärt mich auf :)

Lala Satalin... 10. Jul 2013

Viel schlimmer finde ich die ganz billig und stümperhaft angewendete Rauschunterdrückung...

Dadie 10. Jul 2013

Wie SeveQ schon schrieb ist der Weg von Bild zu Video nicht schwer. Das...

ichbinhierzumfl... 10. Jul 2013

einfach alles daran



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