Hilft viel bei viel Last
Auf einem sauberen Windows 10 ohne jegliche Zusatzprogramme macht der Spielmodus keinen Unterschied, es braucht für eine messbare Differenz schon ein bisschen Hintergrundlast. Im Falle des Thinkpads waren das Messenger wie Hipchat und Skype, unser sich automatisch aktualisierendes Tool für Artikelvorschläge im Firefox-Browser, ein Tab mit 720p-Musikvideos via Youtube und Thunderbird, das Emails und den News-Feed empfängt. Das alles belegt ein bisschen Speicher und sorgt für eine durchschnittliche CPU-Auslastung von sieben Prozent, die regelmäßig auf bis zu 18 Prozent ansteigt.
Das Thinkpad erreicht mit Hintergrundlast in Defense Grid eine Bildrate von 51 fps und ein 99th Percentile von 30,4 ms. Der Game Mode verbessert die Bildrate leicht auf 55 fps und verringert das 99th Percentile auf 26,6 ms. Dafür stottert das Youtube-Video im Hintergrund gelegentlich. Exportieren wir im Hintergrund noch Raw-Fotos, sinkt die Bildrate auf 49 fps und das 99th Percentile bricht auf 36,5 ms ein. Ein Blick in Log-Dateien von OCAT bestätigt unser Gefühl: Defense Grid ruckelt immer wieder heftig. Mit eingeschaltetem Game Mode sind es 50 fps bei einem 99th Percentile von 31,6 ms und das Stottern ist seltener, wenngleich Rihanna im Browser weiterhin fröhlich vor sich hin ruckelt.
Beim Desktop-System beeinflusst die gleiche Hintergrundlast inklusive Foto-Export das von uns genutzte Gears of War 4 durchnittlich wenig, es ruckelt aber immer wieder. Durch gewolltes Übertreiben - wir lassen Blender rendern - zeigt sich ein großer Unterschied: Die Bildrate fällt von 46 auf 43 fps und das 99th Percentile kracht von 32,8 auf 65,1 ms. Im Spiel äußert sich das in einem heftigen Stottern, was der Game Mode spürbar verringert. Das Render-Projekt benötigt wenig überraschend aber viel länger, bis es abgeschlossen ist.
Grundlegend klappt der Game Mode von Windows 10 wie erwartet - zumindest bis wir das Spiel beenden. Dann dauerte es auf beiden Systemen einige Minuten, bis das Betriebssystem wieder umschaltet. Währenddessen stottern Fensteranimationen, Thunderbird lässt sich kaum bedienen und Rihanna mit "This Is What You Came For" - nun ja, die ruckelt wie gehabt.
Gut Ding will Weile haben
Uns gefällt zumindest die Idee des Spielmodus von Windows 10, und dass er prinzipiell gut funktioniert. Der praktische Nutzen ist jedoch eingeschränkt, da Nutzer auch vor dem Gaming schlicht alle Hintergrundlasten abschalten können - das hat den gleichen Effekt. Obendrein nervt es, den Spielmodus umständlich aktivieren zu müssen und das temporäre Geruckel danach. In Zukunft sollte Microsoft beides verbessern, auch eine integrierte Whitelist für etwa Spotify oder den integrierten Windows Defender wäre denkbar.
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Creators Update: Game Mode macht Spiele runder und Windows 10 ruckelig |
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Der ganze Sermon um Konsolen ist totaler Blödsinn, Konsolen liefern bei gleichen Details...
Auf meinem 50 Euro Wintron kann man ein paar einfache Titel gut zocken, gerade aus dem...
Bei mir war der Game-Mode auf drei 64Bit-Rechnern aktiviert, nur auf den beiden 32Bit...
Bei mir war der Game-Mode bei allen 64Bit-Rechnern nach dem Update erstmal aktiviert...