Crash Bandicoot im Test: Beuteldachs Reloaded

Spielehistorie mit überarbeiteter Grafik - und mit viel Spaß: Mit der Crash Bandicoot N. Sane Trilogy erscheinen die ersten drei Spiele mit dem legendären Beuteldachs in der Hauptrolle neu für die Playstation 4.

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Artwork der Crash Bandicoot N. Sane Trilogy
Artwork der Crash Bandicoot N. Sane Trilogy (Bild: Activision)

Diese seltsame Spitznase mit dem roten Fell, die kenne ich doch aus Uncharted 4! Der ein oder andere jüngere Spieler dürfte Crash Bandicoot tatsächlich nur als Minispiel im letzten Abenteuer mit Nathan Drake kennen. Wer sich schon ein bisschen länger für Games interessiert, der weiß natürlich: Crash war in den 90er Jahren das inoffizielle Maskottchen der Playstation-Plattform und damit so etwas wie das coole Gegenstück vom braven Klempner Mario aus dem Hause Nintendo.

Nun erscheinen die drei ersten Spiele mit dem Beuteldachs grafisch neu aufbereitet für die Playstation 4. Für die technische Umsetzung des Remakes war das zu Activision gehörende Entwicklerstudio Vicarious Visions zuständig - das derzeit übrigens auch bei der Arbeit an Destiny 2 hilft. Am Inhalt der Spiele hat das Team relativ wenig geändert, aber die Grafik natürlich von Grund auf überarbeitet.

Die N. Sane Trilogy sieht zeitgemäß solide aus, echte Hingucker oder Überraschungen gibt es aber nicht. In allen drei Spielen kommen ähnliche Texturen, Animationen und Effekte zum Einsatz, trotzdem sieht Teil 3 am besten aus - das liegt aber vor allem daran, dass die Kamera öfter interessante Blickwinkel bietet und es viel mehr Abwechslung gibt.

Das gilt gleichermaßen für den Inhalt: Zwar sind alle drei Spiele weitgehend linear angelegt, im 1995 veröffentlichten Serienerstling wirken die Wege aber besonders strikt vorgegeben. Der ein Jahr später veröffentlichte Nachfolger Cortex Strikes Back öffnet das Gameplay vorsichtig. Im dritten Teil Warped aus dem Jahr 1998 gibt es im direkten Vergleich von Anfang an viel mehr schräge Ideen, anders aufgebaute Level und so weiter.

Teils tierisch schwierig

Der Schwierigkeitsgrad ist vor allem im ersten Teil aus heutiger Sicht teils recht hoch, stellenweise frustrierend - was gelegentlich auch schlicht an ungünstigen Kamerawinkeln liegt, durch die sich die räumliche Perspektive etwa bei Sprungpassagen nur schwer einschätzen lässt. Auch die Checkpoints liegen extrem weit auseinander, so dass der Spieler im Todesfall teils sehr lange Passagen wiederholen muss.

Die wichtigste Änderung gegenüber den originalen Spielen: Ab einem gewissen Punkt im ersten Teil kann der Spieler statt mit Crash auch mit dessen kecker Schwester Coco antreten, ein Wechsel ist dann jeweils zwischen den Levels möglich. Besondere Auswirkungen auf das Spielgefühl hat diese Neuerung aber nicht. Die völlig belanglose Handlung dreht sich übrigens in allen drei Titeln um den Kampf gegen den irren Wissenschaftler Dr. Neo Cortex.

Crash Bandicoot N. Sane Trilogy (das "N. Sane" steht übrigens für "insane" - wahnwitzig) ist für Playstation 4 erhältlich, der Preis liegt bei knapp 40 Euro. Von der USK hat die Sammlung eine Freigabe ab 6 Jahren erhalten.

Fazit

Eines hat die N. Sane Trilogy geschafft: Wir würden uns jetzt noch mehr freuen, wenn es mal wieder ein wirklich neues Crash Bandicoot geben würde. Die Atmosphäre der Serie mit ihren beschwingten Klängen und den gut gelaunten Anspielungen auf Tropen und Hawaii sorgen innerhalb weniger Augenblicke für gute Laune.

Das gilt (bedingt) auch trotz der frustrierend schwierigen Momente vor allem im ersten Abenteuer mit dem Beuteldachs, die heute sicher kein neues Spiel mehr in dieser Form bieten dürfte. Trotzdem finden wir es gut, dass die Entwickler die Stellen nicht entschärft haben. Nur über eine Option für mehr Checkpoints hätten wir uns gefreut.

Die neue Grafik und der Soundtrack gefallen uns, die Steuerung ist abgesehen von gelegentlichen Kameraproblemen auch sehr okay. Wer herausfordernde Action für heiße Sommernächte sucht, sollte einen Blick auf diese schöne Neuauflage werfen.

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