Covpass-App: Geimpfte erhalten QR-Code per Post

Der digitale Impfnachweis soll nachträglich für Geimpfte problemlos nutzbar sein. Für Nutzer älterer iPhones und Android-Geräte jedoch nicht.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Die Coronaimpfung soll auch digital nachgewiesen werden können.
Die Coronaimpfung soll auch digital nachgewiesen werden können. (Bild: Christof Stache/Getty Images)

Der digitale Impfnachweis per Smartphone-App soll noch vor den Sommerferien den Bürgern zur Verfügung stehen. Die Entwicklung des Systems befinde sich im Zeitplan, hieß es am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin. Ein genaues Datum zur Veröffentlichung der Covpass-App genannten Anwendung stehe aber noch nicht fest. Derzeit befinde man sich in der ersten von drei Testphasen. Die technisch größte Herausforderung bestehe darin, sämtliche Softwaresysteme in Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken mit der Herausgabe der Impfzertifikate kompatibel zu machen.

Der digitale Impfnachweis soll EU-weit gültig sein und den traditionellen Impfpass ergänzen. In Kombination mit dem Personalausweis oder Reisepass soll per App eine vollständige Coronaimpfung oder ein negativer Coronatest nachgewiesen werden können. Auch von Covid19 genesene Personen sollen sich damit ausweisen können.

Dazu wird jeweils ein QR-Code ausgedruckt, der über die App eingelesen werden kann. Über ein Zertifikat, das auf Servern in Deutschland und über ein Gateway europaweit hinterlegt wird, soll die Authentizität des Nachweises überprüft werden können. Die Apps sollen in der Lage sein, mehrere Nachweise speichern und anzeigen zu können, beispielsweise von Eltern für ihre Kinder.

Gesetzliche Änderung geplant

Personen, die schon vor dem Start der App zweimal geimpft wurden, sollen den erforderlichen QR-Code per Post erhalten. Dazu soll das Infektionsschutzgesetz geändert werden, damit die Bundesländer den Geimpften den QR-Code "schnell und unbürokratisch" zusenden können. Damit will die Regierung verhindern, dass sich in Impfzentren lange Schlangen bilden, um nachträglich die Zertifikate erhalten zu können.

Zudem hatte es Befürchtungen gegeben, dass sich Personen mit Hilfe eines gefälschten Impfzertifikates einen digitalen Impfnachweis beschaffen könnten. Gefälschte Impfausweise sind längst im Umlauf. Sie werden beispielsweise auf der Plattform Telegram gehandelt und dort laut dem ARD-Magazin Report Mainz für rund 150 Euro verkauft.

Covpass-App ab iOS 12 und Android 6

Die Corona-Warn-App soll künftig ebenfalls in der Lage sein, die Impfnachweise und Testergebnisse anzuzeigen. Die Covpass-App ist daher vor allem für Personen gedacht, die die Corona-Warn-App nicht nutzen wollen. Die technischen Voraussetzungen für die Installation der Apps sind aber identisch: Beide setzen die iOS-Version 12 oder die Android-Version 6 (Marshmallow) voraus. Das bedeutet, dass zahlreiche Smartphone-Besitzer den digitalen Impfnachweis nicht nutzen können.

Die Überprüfung der Nachweise erfolgt über eine weitere App, die dazu regelmäßig die Zertifikate herunterlädt. Dabei wird jedoch nicht angezeigt, ob die betreffende Person geimpft, genesen oder nur negativ getestet wurde.

Der US-amerikanische Konzern IBM leitet das Projekt. Beteiligt sind auch das Kölner Startup Ubirch, der schwäbische IT-Dienstleister Bechtle und Govdigital, ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von zehn IT-Dienstleistern der öffentlichen Hand.

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Cerdo 02. Jun 2021

Es hat auch kein Mensch gesagt, dass man den Impfpass noch braucht, wenn die Inzidenz...

TurbinenBewunderer 18. Mai 2021

https://www.heise.de/news/Schweizer-Farce-Digitaler-Impfausweis-scheitert-in-Skandal...

Michael H. 18. Mai 2021

Ich bin gott sei Dank noch ohne Infektion davon gekommen, aber das schlimmste an Corona...

Fegr 18. Mai 2021

Ich hab immer noch Xperia Z von 2013 und das hat LTE (Android 5.1). Und warum sollte ich...



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