Cosplay: Liebling, ich habe das Kind elektrifiziert
Große Windräder, kleine Microcontroller und buntes Cosplay: Das passt eigentlich nicht in einen Satz. Für André Riesberg und seine Tochter Lea schon. Denn über eine kleine Steuerungsplatine können beide ihren Interessen frönen.

Lea Riesberg ist sicherlich jedem aufgefallen, der in diesem Jahr über eine der Maker-Fair-Messen in Hannover, Berlin oder Rom gelaufen ist. Ihr Kostüm war nicht zu übersehen. Auf der vom Film Tron inspirierten Kleidung waberten farbige Muster, gebildet aus unzähligen farbigen LEDs. Hinter dem Kostüm steckt nicht nur handwerkliches Geschick der Tochter, sondern auch eine selbst entwickelte Steuerungsplatine des Vaters, des Elektro-Ingenieurs André Riesberg. Wir haben die beiden in ihrem riesigen Bastelkeller zu Hause besucht.
Das Tüftler-Eldorado für die Familie
- Cosplay: Liebling, ich habe das Kind elektrifiziert
- Farbmuster entsteht aus Urlaubsbild
André Riesberg war doch etwas überrascht, als seine Tochter Lea eines Tages in der häuslichen Werkstatt stand und ihn um Hilfe mit dem Heißluftfön bat. Die Cosplay-Anhängerin hatte bereits einige Conventions besucht. Jetzt wollte sie endlich ihr eigenes Kostüm basteln. So wurde sie zum regelmäßigen Gast im väterlichen Bastelkeller. Der umfasst nicht nur eine Werkstatt, sondern auch ein gut ausgestattetes Techniklabor mit angeschlossenem Museum. Das enthält durchaus kuriose Gerätefunde vom Flohmarkt.
In dem Bastelkeller entwickelt André Riesberg elektronische Steuerungen und programmiert sie auch. Doch zunächst teilten Tochter und Vater nur die Räumlichkeiten. Die Idee zu einem gemeinsamen Projekt kam erst bei einem Familienspaziergang. André Riesberg suchte nach anschaulichen Demonstrationsobjekten für seine neuentwickelte Nogs-Plattform, Lea nach einer neuen Kostümidee. Viel Zeit gaben sie sich dafür nicht, schon zur nächsten Maker-Messe sollte es zum Einsatz kommen.
Jugendliches Handwerk verschmilzt mit Papas Elektronik
So übernahm Lea den Entwurf des Kostüms und bastelte Arm- und Beinschienen aus Worbla. "Worbla ist bei Cosplayern beliebt", erklärt Lea. Das Material erinnert an sehr steifes Leder, ist aber ein Thermoplast. Wird es auf 90 bis 100 Grad Celsius erhitzt, ist es für einige Minuten gut formbar. So in Form gebracht, kann es bemalt, verklebt, aber auch geschliffen werden. André Riesberg übernahm die Umsetzung der Elektronik und die Programmierung. Die LEDs auf Streifen wurden dann in die Teile des Anzugs eingeschoben. Laut Riesberg waren es ursprünglich 164 Stück - "nach diversen Reparaturen sind es mittlerweile mehr".
Nicht nur, weil es wegen der vielen Teile gut zwei Stunden dauert, das Kostüm anzuziehen, ist es kein leichter Spaziergang für Lea Riesberg, wenn sie das Kostüm während einer Veranstaltung trägt. In einem kleinen Rucksack steckt ein Blei-Gel-Akku, der gut 2 kg wiegt. Damit leuchtet das Kostüm trotzdem nur eine halbe Stunde, deshalb stehen zwei weitere Akkus am Ladegerät stets in Reserve.
Doch nicht nur die schiere Anzahl an LEDs ist beeindruckend. Denn die LEDs können einzeln über das Nogs-System angesteuert werden, wodurch komplexe Muster über den Anzug wabern.
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Farbmuster entsteht aus Urlaubsbild |
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Ja ich habe eine Facebookpage für meine Cosplays https://www.facebook.com/Lord-Karpador...
Sooo viele Worte, soo viel Text - und nicht ein einziges Mal sieht man das Objekt, um das...
Nachdem "router" bei denen schon etwas anderes bedeutet musste man ja zwangsläufig etwas...