OLED bleibt OLED - mit Vor- und Nachteilen
Wie eingangs erwähnt, verbaut Corsair ein neues 45-Zoll-W-OLED-Panel von LG. Wir erwarten daher ähnliche Verhaltensweisen und Eigenheiten bisheriger OLEDs.
Da liegen wir auch nicht falsch: Wenn wir mit vielen hellen Fenstern arbeiten oder generell große helle Flächen anzeigen, wird das Panel sichtbar und automatisch dunkler. Dieser Schutzmechanismus soll den Verschleiß des Panels und Burn-in-Effekte vermindern.
Gerade während der Arbeit – wir nutzen viele Webseiten und schauen auf Tabellen, Word-Dokumente oder PDF-Dateien – fällt die automatische Helligkeitskorrektur stark auf. Nervig wird sie aber erst, wenn wir den Bildschirm etwa für Foto- und Bildbearbeitung nutzen wollen und nebenbei andere Dokumente bearbeiten. Hier ist eine konstante Helligkeit sehr wichtig.
Um dieses Problem anzugehen, führt Corsair einen Helligkeitsstabilisator ein. Die automatische Anpassung wird abgeschaltet, allerdings beschränkt sich dann die maximale Helligkeit auf einen festen Wert von 150 cd/m². Das Ergebnis: Unser Bild wird merklich dunkler, ist dafür aber konstant ausgeleuchtet.
Konstant dunkel oder dynamisch hell
Aus diesem Grund können wir den Xeneon Flex auch für Medienprofis empfehlen, denn die Farbwiedergabe und Farbabdeckung erweisen sich als sehr gut. Der Monitor kann nämlich 94,4 Prozent des DCI-P3-Farbraumes und 87,4 Prozent Adobe RGB abdecken. Das können nicht viele Monitore, die eigentlich eher für Gaming gedacht sind.
Der Monitor ist für die meisten Anwendungsfälle hell genug. Wir messen maximal 425 cd/m². Im Schnitt sind es 403 cd/m². Schalten wir HDR ein, messen wir maximal 645 cd/m². Diesen Wert konnten wir aber nur auf einem kleinen weißen Quadrat auf schwarzem Hintergrund messen. Mehr Helligkeit konnten wir nicht herausholen, auch wenn Corsair eine maximale Helligkeit von 1.000 cd/m² in HDR angibt.
In anderen Testberichten von Magazinen wie PC Games Hardware können aber fast 1.000 cd/m² erreicht werden. Wie gesagt: Die Helligkeit hängt stark von den angezeigten Bildinhalten ab.
Die starken Kontraste sind – OLEDs schalten sich bei Schwarzwerten einfach aus – im Vergleich zu einem IPS- oder VA-Panel hier deutlich wahrnehmbar. Schattige Bereiche werden in Games und Filmen im Vergleich zu Mitten und hellen Bereichen besonders dunkel angezeigt. Da der Xeneon Flex auch keinen Gaming-Modus unterstützt und etwa dunkle Bereiche aufhellt (und so den Kontrast nicht verringern kann), müssen wir uns daran in einigen Spielen gewöhnen. So sind Figuren in CS: GO oder Battlefield 2042 schwerer erkennbar, wenn sie durch dunkle Gänge laufen.
In Spielen würden wir generell empfehlen, den Helligkeitsstabilisator auszuschalten. 150 cd/m² sind im Büro gut nutzbar, können allerdings zu dunkel in Games sein. Hier fällt die automatische Helligkeitsfunktion auch nicht auf.
Ein Vorteil des Xeneon Flex, wie bei allen OLED-Panels, ist die schnelle Schalt- und Reaktionszeit. Wir können selbst bei schnellen Bewegungen in Games keine Schlieren oder Artefakte feststellen. Die hohe Bildfrequenz von 240 Hz hilft bei der sehr guten Reaktionsgeschwindigkeit – solange unsere Grafikkarte entsprechend viele Frames in 3.440 x 1.440 Pixeln liefern kann.
Schnell schalten, wenig Schlieren
In kompetitiven Shootern wie Counter-Strike: Global Offensive ist die gute Latenz ein merklicher Vorteil. Im Vergleich zu einem VA-Panel sehen wir das Fadenkreuz auf dem Bildschirm stets gestochen scharf. Dadurch treffen wir gefühlt unsere Ziele besser. In anderen Games kann hingegen das 21:9-Format überzeugen.
Im Rollenspiel Hogwarts Legacy sind Ausblicke auf das fantastisch detaillierte Schloss Hogwarts dadurch noch immersiver. Gleiches gilt für Raumschlachten in Star Citizen oder Rennpartien in Racing-Simulationen. Allerdings kommt das Format mit ein paar Einschränkungen. So werden vorgerenderte Zwischensequenzen weiterhin mit einem schwarzen Balken an den Seiten angezeigt.
Das haben wir in Hogwarts Legacy mehrmals erlebt. Außerdem können Spiele wie CS: GO die überbreite Auflösung nur eingeschränkt darstellen. Objekte am Bildschirmrand wirken hier sehr verzerrt und unnatürlich. Das haben wir aber nicht anders erwartet bei einem Spiel, das von vielen noch im gestreckten 4:3-Format gezockt wird.
Praktischer Bild-in-Bild-Modus
Bild und Farben lassen sich beim Xeneon Flex mittels On-Screen-Menü relativ leicht einstellen. Dabei verwenden wir das Steuerkreuz an der Vorderseite des Bildschirms. Von dort aus haben wir Zugriff auf sechs konfigurierbare Farbprofile, die sich jeweils in Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur unterscheiden können. Zusätzlich dazu können einige Zusatzfunktionen verwenden werden – etwa Adaptive Sync und der bereits genannte Helligkeitsstabilisator.
Besonders nützlich kann der integrierte Bild-in-Bild-Modus sein. Der Xeneon Flex kann Bildsignale von zwei angeschlossenen Quellen gleichzeitig anzeigen. Die Bilder werden entweder nebeneinander angezeigt oder ein kleineres Bild als Fenster in der Ecke über das primäre Bild gelegt. So können wir etwa auf dem Hauptgerät arbeiten und auf dem zweiten Gerät Konfigurationen oder Installationen vornehmen. Der Bild-in-Bild-Modus beschränkt allerdings beide Bilder auf 60 Hz, sobald er aktiviert wird. Das lässt sich auch nicht umstellen.
Insgesamt gibt es kaum ein Feature, das wir beim Xeneon Flex vermissen würden. Es handelt sich hier um einen fast perfekten Bildschirm, der nicht ohne Grund einen so hohen Preis hat. Ob er uns den Preis auch wert ist, ist eine andere Frage.
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Corsair Xeneon Flex im Test: Diesen OLED-Monitor wollen wir nicht wieder hergeben | Corsair Xeneon Flex: Verfügbarkeit und Fazit |
Du meinst das Black Smearing? Ne, da nehme ich lieber low DPI als den Mist. Mit VA hab...
Ich bin über 50 :-)
Sowas sollte sich wohl über "Picture by Picture" (PbP) realisieren lassen, ich kenne aber...
Das ist ein HP P34hc G4, konstante Krümmung ist da nicht. Geschätzt ein Viertel links und...
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