Ein Feature des Corona-Soundprogramms: Man muss nicht mehr so schreien

Im Gegensatz zum bloßen Hochregeln der Mikrofonlautstärke wird so der Ton klarer. Vor allem mittlere und hohe Töne profitieren davon, denn diese werden ansonsten durch das Tragen von Masken besonders verzerrt. Eine weitere Folge durch die erhöhte Sensibilität des Mikrofons, den die Hersteller hervorheben: Man müsse dann nicht mehr so schreien.

Um bei den in die handelsüblichen Karaokeprogramme eingebauten Bewertungssystemen hohe Punktzahlen zu erhalten, muss vor allem im Refrain oft laut und kräftig gesungen werden. "Das wird jetzt durch Verstärkungseffekte kompensiert", erklärte ein Sprecher von Joysound in einem Interview.

So fliegen weniger Partikel durch die Luft und das Infektionsrisiko sinkt. Im ganzen Land haben sich unterdessen Karaokebars, die die Anlagen von Joysound nutzen, mit dem Mask Effect ausgerüstet. Und zumindest die Öffentlichkeit ist zufrieden. "Neues Feature bei Karaokemaschinen gibt Sängern eine klarere Stimme", schwärmte die Japan Times Mitte Juli.

"Man kann jetzt mit Maske, aber ohne verzerrte Stimme singen", urteilt das Tokyo Shimbun. Auch auf Twitter ist vor allem Lob zu vernehmen.

Allerdings scheint Hightech nicht für alle Hobbysänger die Lösung zu sein. Motockney Nuquee, ein Bluesmusiker aus Tokio, hat die neue Funktion ausprobiert und fühlt sich um den Spaß gebracht. "Mit Maske zu singen, ist kein richtiges Karaoke mehr", findet er. "Karaoke dient doch auch dem Stressabbau. Und damit es richtig wirkt, muss man laut schreien. Ich will kein Mikrofon, das mein Schreien unnötig macht. Und ich will auch nicht mit Maske singen. Dass man den Gesichtsausdruck sieht, gehört doch zum ganzen Erlebnis dazu."

Nuquee sagt, er wolle die Funktion nicht weiter benutzen. Und sollte sie zur Pflicht werden, gehe er lieber in keine Karaokebar mehr. Dabei gibt es schon alternative Lösungsansätze, allerdings kaum hochtechnologischer Natur. Der Karaokebarbetreiber Manekineko hat rund um die Mikrofone ein Schutzschild aus Plastik gebaut, das Tröpfchen, die das Singen begleiten, auffangen soll.

Auf jedes Mikrofon selbst ist dabei eine Schutzschicht installiert, die möglichst häufig ausgetauscht werden soll. Die kompromissloseren Hobbysänger werden wohl auch damit unglücklich sein. Aber immerhin scheint das Infektionsrisiko reduziert.

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 Coronavirus und Karaoke: Gesang mit Klang trotz Gesichtsvorhang
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