Coronapandemie: Unionsfraktion will schnellere Digitalisierung der Schulen
Trotz genehmigter Fördermilliarden geht die Digitalisierung der Schulen kaum voran. Es fehlen weiter Admins, Weiterbildung und Glasfaser.

CDU und CSU im Bundestag machen Druck auf die Länder und den Bund, weil die Digitalisierung der Schulen nicht vorankommt. Ziel müsse sein, dass zumindest die 1,5 Milliarden Euro an Zusatzmitteln, die der Bund wegen Corona bereitstellt, bis Mitte 2021 abfließen, heißt es im Konzept von CDU/CSU für eine digitale Bildungsoffensive an Schulen, das dem Handelsblatt vorliegt. Denn "Eltern, Schüler und Lehrer erwarten schnelle und sichtbare Verbesserungen", lautet es weiter in dem Papier, das unter Federführung des Sprechers für Digitale Agenda, Tankred Schipanski, entstanden ist.
Der Bund stockte in diesem Jahr den Fünf-Milliarden-Euro-Digitalpakt für die IT-Ausstattung der Schulen, der bis 2024 läuft, um drei weitere Programme auf: jeweils 500 Millionen stehen zusätzlich bereit für Leihlaptops für Schüler, die zu Hause kein eigenes Gerät haben, für IT-Administratoren in den Schulen sowie für Laptops für die Lehrer. Bei diesen Zusatzprogrammen müsse der Bund die Fristen verkürzen, so dass das Geld bis Mitte 2021 abfließe, fordert die Unionsfraktion. Zudem müsse Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) die vier Programme "sinnvoll zusammenbinden". Bisher laufe das Administratoren-Programm wie der Digitalpakt bis Ende 2024, die beiden Laptop-Programme bis Ende 2021, teilte das Bildungsministerium mit.
Um Schulen und Kommunen zu helfen, fordert die Union die Länder auf, binnen "vier bis sechs Wochen" eine "länderübergreifende, agile Beratungseinheit" aufzubauen. "Die Lehrerfortbildung ist zurzeit die Achillesverse der digitalen Schulbildung", sagte Schipanski dem Handelsblatt. Das Papier schlägt daher eine bundesweite Cloud-basierte Bildungsplattform vor, die nicht nur "innovative Bildungsinhalte vermittelt, sondern auch Rechtemanagement und die Lizenzen übernimmt". Digitale Lernmittel könnten aber oft nicht genutzt werden, "weil Erlaubnis und Lizenzierung der jeweiligen Kultusminister fehlen", kritisieren die Unions-Parlamentarier.
Sie fordern eine zentrale, von der Kultusministerkonferenz gesteuerte Zulassung - und eine schnellere Lizenzierung in den Ländern. Die vielfältigen zeitraubenden Probleme mit dem Datenschutz sollten dadurch gelöst werden, dass eine entsprechende Unbedenklichkeitsprüfung aus einem Land auf andere übertragen wird.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte Anfang November für Berlin, dass zusätzliche sofort abrufbare Mittel bereitgestellt werden müssten, damit Schulen digitale Endgeräte anschaffen können. IT-Administratoren müssten mit einer vollen Stelle für jede Schule ausgestattet werden.
Der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise, sagte dem Onlinemagazin News4teachers: "Die Schulen können nicht Jahre warten, bis an allen Schulen Glasfaserkabel verlegt sind. Wenn die Modernisierung der Infrastruktur so lange dauert, brauchen wir übergangsweise Pop-up-Lösungen, zum Beispiel über Mobilfunk-Router oder mobilfunkfähige Tablets oder Laptops. All das ist technisch möglich."
Aus Sicht der Eltern sei es auch nicht zu verantworten, dass es weitere Jahre dauern soll, bis alle Berliner Lehrkräfte über eine eigene dienstliche E-Mail-Adresse verfügen. Nach Auskunft der Senatsverwaltung soll die Dienst-E-Mail nicht gleich für alle Dienstkräfte, sondern erst schrittweise eingeführt werden - in den nächsten Jahren für die Lehrkräfte, dann erst für Erzieher.
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Ja, das wäre das beste. Jo, top Methode um eher schwächere Schüler noch weiter...
Nein es fehlen keine Konzepte, es fehlt Geld. Es ist ja nicht bei den 300,- ¤ für...
wenn ich das schon lese, setzen sechs! Nichts begriffen! Freie Software braucht keine...
In mindestens der Hälfte aller Bundesländer ist doch die Union mit in der Regierung...