Coronakrise: Amazon entlässt zwei kritische Entwicklerinnen
Die beiden Mitarbeiterinnen haben sich für Klimaschutz und die Gesundheit der Lagerarbeiter bei Amazon in Zeiten des Coronavirus eingesetzt.

Amazon hat erneut Beschäftigte entlassen, die die Arbeitsbedingungen kritisiert haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Unternehmen. Amazon unterstütze "das Recht jedes Mitarbeiters, die Arbeitsbedingungen seines Arbeitgebers zu kritisieren, aber das bringt keine pauschale Immunität gegen sämtliche internen Richtlinien mit sich", erklärte das Unternehmen demnach.
Die Kündigung von Emily Cunningham und Maren Costa, die als User Experience Designer in Seattle tätig waren, sei wegen "wiederholter Verletzung interner Richtlinien" erfolgt. Laut Washington Post waren die beiden Entwicklerinnen bei Amazon Employees for Climate Justice aktiv, einer Klimaschutzgruppe, die auch für den Schutz der Lagerarbeiter eintritt. Zuvor wurde bereits der Streikführer Chris Smalls entlassen, der mit seinen Kollegen in Staten Island einen Streik organisiert hatte. Eine Sprecherin sagte, Smalls sei nach einem Kontakt mit einer Arbeiterin, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, unter Quarantäneverstoß für den Streik in die Einrichtung gekommen.
Amazon stellt 75.000 neue Beschäftigte ein
Nachdem Amazon in weniger als einem Monat 100.000 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt hat, um die durch das Coronavirus verursachte Nachfrage zu bewältigen, kündigte der Konzern am 13. April an, 75.000 weitere Beschäftigte einzustellen.
"Wir wissen, dass viele Menschen wirtschaftlich betroffen sind, da Arbeitsplätze in Bereichen wie Gastgewerbe, Restaurants und Tourismus in der Krise verloren gingen oder ausfielen", schreibt das Unternehmen in seinem Covid-19-Blog. "Wir begrüßen jeden bei Amazon, der arbeitslos ist, bis sich die Dinge wieder normalisieren und der frühere Arbeitgeber zurück ist." In den vergangenen drei Wochen haben rund 16 Millionen Menschen in den USA Arbeitslosenhilfe beantragt. Damit ist mindestens jeder Zehnte arbeitslos.
Durch die Einstellungen zählt die weltweite Belegschaft von Amazon knapp 1 Millionen Menschen, was einer Steigerung um mehr als 20 Prozent im vergangenen Quartal entspricht. Das Unternehmen erklärte, die vorübergehende weltweite Erhöhung des Stundenlohns um 2 US-Dollar bedeute insgesamt höhere Lohnzahlungen in Höhe von 500 Millionen US-Dollar, verglichen mit der ursprünglichen Schätzung von 350 Millionen US-Dollar.
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Nun, da es keinen Tarif gibt wird man um über sein Gehalt wohl selbst verhandeln müssen...
Reuters, die werden doch bestimmt bei AWS gehostet... ;)