Corona-Warn-App: Entwickler prüfen Clustererkennung mit QR-Codes
Die Corona-App soll in den nächsten Monaten noch zahlreiche Ergänzungen bekommen. Ein Hauptproblem der App ist technisch vielleicht nicht zu lösen.

Die Bundesregierung will die Corona-Warn-App mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen ausstatten. Dazu zählen unter anderem genauere Angaben, wann es zu Risikobegegnungen mit Infizierten gekommen ist. Darüber hinaus solle der Abgleich mit den Zufallsschlüsseln der Infizierten häufiger erfolgen, hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Ebenfalls würden "bekannte Vorschläge zur Cluster-Erkennung diskutiert", teilten die Entwickler auf Anfrage von Golem.de mit. Entsprechende Vorschläge waren zuletzt von den Grünen und von Entwicklern gekommen.
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Nach Angaben der Deutschen Telekom ist eine Auflistung aller Tage geplant, an denen es zu einer Risikobegegnung gekommen ist. Dabei soll auch die Information zur Anzahl der Begegnungen am jeweiligen Tag sowie die jeweilige Risikoeinschätzung (hoch/niedrig) übermittelt werden. Der exakte Termin zur Implementierung der Funktion stehe derzeit noch nicht fest. Einem Bericht von Business Insider zufolge soll dies Ende Februar 2021 der Fall sein.
Neue Bluetooth-API für bessere Risikoermittlungen
Darüber hinaus arbeiten die Entwickler daran, die neue Version 2.0 der gemeinsam von Google und Apple entwickelten Bluetooth-Schnittstelle (Exposure Notification Framework/ENF) in die App zu integrieren. "ENF 2.0 wird präzisere Aussagen über eine Begegnung ermöglichen, da die betrachteten Zeitfenster kleiner sein werden. Auch hier werden zukünftig keine Daten wie Uhrzeit, Ort oder Personen erfasst", teilte die Telekom mit. Die Umstellung auf die neue Version werde "bis im Laufe des Dezembers" erfolgen.
Die App wurde seit ihrem Start Mitte Juni mehr als 22 Millionen Mal heruntergeladen. Seit diesem Zeitpunkt wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mehr als drei Millionen Testergebnisse über die App übermittelt, darunter mehr als 72.000 positive Ergebnisse. Allerdings stehen die Entwickler weiterhin vor dem Problem, dass mehr als 40 Prozent der Infizierten darauf verzichtet haben, ihre Schlüssel hochzuladen und damit andere Kontaktpersonen auf eine Risikobegegnung hinzuweisen.
Mehr Hinweise zum Hochladen
Aus Regierungskreisen hieß es, dass dieser "Warnprozess" verbessert werden solle. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie oft ein Nutzer daran erinnert werden könnte, seine Schlüssel nach Bekanntwerden des positiven Testergebnisses hochzuladen. Bislang muss das Hochladen nach Übermittlung des Testergebnisses noch händisch bestätigt werden. Eine Vorabzustimmung bei der Installation der App gibt es in Deutschland nicht. Ob die Hochladequote mit der zusätzlichen Erinnerung steigt oder Nutzer bewusst auf das Hochladen ihrer Schlüssel verzichten, bleibt abzuwarten.
Inzwischen tauschen die sieben EU-Länder Dänemark, Deutschland, Irland, Italien, Lettland, Spanien und Ungarn die Schlüssel von Infizierten aus. Am 23. November sollen Polen Belgien, Slowenien und Litauen folgen, eine Woche später dann die Niederlande, Malta, Portugal, Finnland und Zypern.
Weitere Ergänzungen betreffen Informationen zum Infektionsgeschehen. So sollen Fallzahlen und weitere Daten über die Corona-App abgerufen werden können. In der Planung seien zudem ein Kontakttagebuch oder Möglichkeiten, die eigenen Daten besser zu teilen.
Doch wie könnte die App es ermöglichen, sogenannte Cluster-Events besser zu detektieren?
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Epidemiologische Defizite der App ausgleichen |
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Hat der infizierte denn die App auch richtig benutzt und sein Testergebnis dort eingetragen?
unabhaengige analyse der app performance waere unumgaenglich. es sieht eher nach bis zu...
das QR code system der coronawarnapp versagt bereits im backend. arzte kommen nicht klar...
relevanter als die verschlimmbesserung von designfehlern durch "clusterupdates" waere ein...