Corona-Schutz: DGB verlangt Beibehaltung der Homeoffice-Pflicht
Die gesetzliche Pflicht zu Homeoffice während der Coronapandemie endet, Unternehmen müssen selbst entscheiden. Das freut nicht alle.

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, fordert eine rasche Rücknahme von Corona-Lockerungen. "Wir haben Rekord-Inzidenzen, und im Herbst kann sich die Lage noch einmal verschlechtern", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ich plädiere dafür, das Infektionsschutzgesetz und auch die Covid-Arbeitsschutzverordnung rasch nachzuschärfen. Wir dürfen nicht riskieren, dass der Arbeitsplatz wieder zu einem Infektionsherd wird." Er sprach sich für eine Beibehaltung der Homeoffice-Pflicht aus.
Mit Beginn dieser Arbeitswoche liegt die Verantwortung für den Coronaschutz in Betrieben in den Händen der Arbeitgeber. Die Homeoffice-Pflicht ist ausgelaufen. Die Betriebe müssen nun die Infektionsgefahr selbst einschätzen und ihr Hygienekonzept daran anpassen.
In einem entsprechenden Kabinettsbeschluss werden Maßnahmen wie wöchentliche Tests und das Vermeiden von Kontakten mittels Homeoffice genannt - die Arbeitgeber müssen "im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung" prüfen, was davon aus ihrer Sicht sinnvoll ist. Die neue Arbeitsschutzverordnung bedeutet also weniger festgelegte Regeln und mehr Eigenverantwortung.
Betriebsräte haben Mitspracherecht
Betriebsräte, sofern im Unternehmen vorhanden, haben ein Mitbestimmungsrecht bei der Gefährdungsbeurteilung und dem Hygienekonzept. Gemäß Betriebsverfassungsgesetz habe der Betriebsrat bei Regelungen über den Gesundheitsschutz mitzubestimmen, wenn die gesetzlichen Vorschriften einen ausgestaltungsbedürftigen Rahmen vorgäben, teilte das Bundesarbeitsministerium mit. Das sei hier der Fall.
Einer repräsentativen Umfrage zufolge halten 55 Prozent der Menschen in Deutschland das Ende der Homeoffice-Pflicht für verfrüht. Ein Drittel der 1.003 Befragten findet den Zeitpunkt richtig, wie aus der vom Focus veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar hervorgeht. 6 Prozent hätten sich ein früheres Auslaufen der Regel gewünscht. Weitere 6 Prozent waren unentschlossen oder machten keine Angabe.
Unternehmen halten teilweise am Homeoffice fest
Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, wollen viele große Unternehmen an kostenlosen Tests und Masken für ihre Beschäftigten festhalten. Auch Homeoffice wird in vielen Firmen weiterhin angeboten. Teilweise nutzen die Unternehmen die gesetzlichen Möglichkeiten, Angestellte wieder zurück ins Büro zu holen.
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Nun, wenn nur zwei Leute eine solche Erfahrung teilen, ist es kein Einzelfall mehr :-P...
Jein. Der Gesetzgeber hatte extra noch dazugesagt, dass fehlende technische Ausstattung...
Das kommt mir jetzt aber auch sehr polemisch vor. Vor einem Jahr gab es Impfstoffe. Man...