Corona-Pandemie: Digitaler Impfnachweis funktioniert ohne Blockchain
Noch vor den Sommerferien soll es einen Impfnachweis auf dem Smartphone geben. Ein großes Problem ist aber noch nicht gelöst.

Der geplante digitale Nachweis für Impfungen gegen das Corona-Virus soll noch vor den Sommerferien zum Download bereitstehen. Das verlautete am Mittwoch aus Regierungskreisen. Die digitale Bescheinigung soll den Betroffenen die Möglichkeit geben, schnell und fälschungssicher nachzuweisen, dass sie vollständig geimpft sind und deshalb wieder bestimmte Grundrechte in Anspruch nehmen können, etwa bei Urlaubsreisen.
Entgegen den ursprünglich diskutierten Konzepten soll bei der Lösung nicht die Blockchain-Technik zum Einsatz kommen. Die Verifizierung der Zertifikate soll über ein reduziertes Impfzertifikat (Prüfzertifikat) erfolgen, das von der Impf-App angezeigt wird und auf das die Prüfer über eine mobile Prüf-App zugreifen können.
Diese App liest den QR-Code aus und prüft das Zertifikat über das Backend ab. Zudem müssen die Geimpften mit ihrem Personalausweis belegen, dass das Zertifikat auf sie selbst ausgestellt wurde.
Papierversion als Backup
Menschen, die kein Smartphone besitzen, erhalten zusätzlich zu dem Eintrag im analogen gelben Impfpass einen Ausdruck der digital einlesbaren Impfbescheinigung als QR-Code auf Papier. Auch bei einem Verlust oder Wechsel des Smartphones kann das Zertifikat über den ausgedruckten QR-Code erneut ins Handy eingelesen werden.
Die digitalen Impfbescheinigungen sollen in den Impfzentren und Arztpraxen ausgestellt werden. Derzeit sucht die Bundesregierung noch nach einem Verfahren, wie bereits vollständig Geimpfte ihre Bescheinigung nachträglich erhalten können. In der Bundesregierung wird zudem noch diskutiert, ob auch überstandene Corona-Infektionen wie ein vollständiger Impfschutz gewertet werden. Dabei sei man noch auf Forschungsergebnisse angewiesen, hieß es.
Code wird Open Source
Der Code der Impfnachweis-App und der Prüf-App sollen als Open Source veröffentlicht werden. Damit könnten die Funktionen auch in Apps von Drittanbietern integriert werden. Ebenfalls ist geplant, den Impfnachweis vorab in die Corona-Warn-App der Bundesregierung zu integrieren.
Der digitale Impfpass in Deutschland wird unter der Führung des amerikanischen Technologiekonzerns IBM entstehen. Beteiligt sind auch das Kölner Startup Ubirch, der schwäbische IT-Dienstleister Bechtle und Govdigital, ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von zehn IT-Dienstleistern der öffentlichen Hand.
EU-weit kompatibel
Der deutsche Impfpass soll kompatibel sein mit dem Covid-Zertifikat, an dem im Moment auf EU-Ebene gearbeitet wird. Die EU-Staaten hahen dazu am Mittwoch ihre Position für die Verhandlungen mit dem Europaparlament festgelegt, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Diplomatenkreise.
Das Dokument soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests sowie Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden. Vor allem Urlaubsländer wie Griechenland oder Spanien, deren Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt, hatten sich dafür eingesetzt.
Das Zertifikat soll kostenfrei ausgestellt werden, wie aus der Position der EU-Staaten hervorgeht. Welche Vorteile - etwa Quarantäne-Befreiung - die EU-Staaten gewähren, sollen die Länder selbst entscheiden können. Die jeweiligen Länder sollen zudem selbst festlegen, ob sie auch Impfungen mit Präparaten anerkennen, die nur in bestimmten Ländern, aber nicht in der gesamten EU zugelassen sind - beispielsweise das russische Sputnik V.
Die Regeln sollen zunächst für zwölf Monate gelten. Das Europaparlament könnte Ende des Monats seine Position festlegen, anschließend dürften die Verhandlungen mit den EU-Staaten beginnen.
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Ich habe den Text mehrfach durchgelesen, aber entweder fehlt diese in der Überschrift...
Und wie beschneide ich Ihre Rechte, wenn ich keinen digitalen Impfpass benutzen will...
Habe ich nicht gefunden. Ich finde nur Artikel wo entweder die Fallzahl von B.1.351 sehr...
Dafür ist das System jetzt aber bestimmt KI-basiert!!