Corona-App: Per Bluetooth Kontaktpersonen von Infizierten ermitteln
Viele Details der geplanten Coronavirus-App sind noch unklar. Standortdaten sollen aber nicht dafür erforderlich sein.

Die vom Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Institutionen geplante App zur Ermittlung von Kontaktpersonen basiert offenbar auf der Bluetooth-Schnittstelle von Smartphones. Auf Anfrage von Golem.de teilte das ebenfalls an der Entwicklung beteiligte Heinrich-Hertz-Institut (HHI) mit: "Auch das Fraunhofer HHI arbeitet an einer Applikation, die es ermöglicht, in voller Übereinstimmung mit der DSGVO, vollständig anonym und ohne Ortserfassung (weder mit GPS noch anderen Quellen) die Nähe und die Dauer des Kontakts zwischen Personen in den vergangenen zwei Wochen auf dem Handy anonym abzuspeichern. Damit könnten Infektionsketten digital rekonstruiert werden."
- Corona-App: Per Bluetooth Kontaktpersonen von Infizierten ermitteln
- Bluetooth-Schnittstelle nicht sehr sicher
Nach Angaben des HHI ist Voraussetzung für den Einsatz einer derartigen App, "dass sie vollständig mit den deutschen Datenschutzgesetzen übereinstimmt und auf freiwilliger Basis genutzt wird". Das Fraunhofer-Institut zeigte sich zuversichtlich, "dass wir in den nächsten Wochen eine Lösung präsentieren können".
RKI befürwortet App-Lösung
Bereits Anfang März 2020 hatte der RKI-Präsident Lothar Wieler die Nutzung von Handydaten ins Spiel gebracht. Am 17. März hatte er entsprechende Überlegungen wiederholt und erklärt, dass mit einem entsprechenden Tool die Gesundheitsämter "enorm" unterstützt werden könnten.
Laut Wieler arbeitet das RKI mit einem aus 25 Personen bestehenden Team aus zwölf Institutionen seit drei Wochen an diesem Thema. Er zeigte sich optimistisch, dass eine solche Lösung technisch und datenschutzrechtlich umsetzbar sei und dass "wir in Kürze ein überzeugendes Konzept haben werden".
Vorbild Singapur
Ein Vorbild für das Konzept könnte die App Tracetogether aus Singapur sein. Deren Anleitung zufolge (PDF) detektiert das Smartphone andere Nutzer, die ebenfalls die App installiert haben. Dabei wird die Distanz zwischen den Geräten geschätzt und die Dauer des Kontaktes gemessen. Die entsprechenden Daten, darunter die Mobilfunknummer, werden jeweils 21 Tage lang zunächst verschlüsselt auf dem Gerät gespeichert.
Sollte einer der Nutzer anschließend positiv getestet werden, könnte er die gespeicherten Daten zum Hochladen an die Gesundheitsbehörden freigeben. Dort würden die Daten entschlüsselt, so dass die betroffenen Kontakte über deren Handy informiert werden könnten. Der Webseite zufolge haben schon 685.000 Nutzer die App installiert. Das wäre mehr als jeder zehnte Bewohner des asiatischen Stadtstaates.
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Bluetooth-Schnittstelle nicht sehr sicher |
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Grundsätzlich stimme ich dir voll zu. Bis auf: "Bleibt drinne". Ich habe die letzten Tage...
War es nicht sogar so, dass man nur dann getestet wird, wenn man aus einem Risikogebiet...
...wäre die app gleich verboten worden. ;D Ich möchte eine App, die sofort mein Handy wie...