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Coreweave-Kooperation/Rivos-Kauf: Meta will bei LLMs weiter ernsthaft mitspielen

Mit der Coreweave-Kooperation und dem Rivos-Kauf hat Meta in dieser Woche die KI-Branche verändert. Doch was bleibt dabei vom Metaverse?
/ Achim Sawall
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Meta wird immer mächtiger. (Bild: Alien: Earth)
Meta wird immer mächtiger. Bild: Alien: Earth

Meta signalisiert mit der Coreweave-Kooperation klar, dass man bei großen Sprachmodellen (LLMs) weiter ernsthaft mitspielen will; nicht nur mit Open-Source-Ansätzen wie Llama, sondern auch auf Hyperscaler-Niveau. Das sagte Martin Geißler, Partner beim Beratungsunternehmen Advyce & Company, am 1. Oktober 2025 im Gespräch mit Golem. "Ein Deal in dieser Größe ist mehr als nur Infrastruktur."

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete(öffnet im neuen Fenster) , sichert sich Meta über einen 14,2-Milliarden-US-Dollar-Vertrag langfristig Zugang zu KI-Rechenleistung von Coreweave.

Zugang zu massiver Rechenleistung

Nach den großen Vereinbarungen zwischen OpenAI, Nvidia und Microsoft war so ein Vertragsschluss "geradezu zu erwarten. Die Coreweave-Kooperation sichert Meta langfristig den Zugang zu massiver Rechenleistung – das ist heute genauso strategisch bedeutsam wie früher der Zugang zu Öl" , erklärte Geißler. Coreweave als innovativer Anbieter, der speziell Zugang zu High-End-KI-Chips biete, sei für Meta die Grundlage für die KI-Innovationsoffensiven der kommenden Jahre.

Mit der Übernahme von Rivos kann sich Meta aber noch lange nicht mit Nvidia vergleichen. Geißler betonte: "Rivos entwickelt CPUs, keine GPUs – das ist eine völlig andere Technologie. Während GPUs spezialisiert auf gigantische Paralleloperationen sind – wie sie eben bei LLMs vorkommen -, sind CPUs sehr flexibel einsetzbar und werden heute insbesondere zur Steuerung von GPU-Clustern verwendet."

Mit dem RISC V basierten CPU-System von Rivos erhalte Meta also flexible, eigene CPU-Strukturen, um die KI-Infrastruktur, die weiter von Nvidia kommen dürfte, effizienter zu orchestrieren. Von einer Konkurrenz zu Nvidia könne nicht die Rede sein. Darum dürfte es Meta auch überhaupt nicht gehen: Meta schließe mit der Übernahme tatsächlich die Lücke zu seinen Plattform-Konkurrenten Apple & Google, die längst eigene Chipstrategien haben, sagte der KI-Experte.

Metaverse von Mark Zuckerberg lebt irgendwie weiter

Und das Metaverse von Mark Zuckerberg? "Das Metaverse war ja keine falsche Vision. Denn die Interaktion von Menschen hat sich ja tatsächlich stark digitalisiert. Aber digitalisiert wurde eben nicht der Raum, in dem die Interaktion stattfindet, sondern der Interaktionspartner" , erklärte er.

Menschen sprächen derzeit nicht in digitalen Welten miteinander – sondern sie sprechen mit der digitalen Welt. "Man könnte sagen, darin lebt die Metaverse-Idee weiter. Die neuen AR-Brillen in Kooperation mit Rayban zeigen, dass man die ursprüngliche Vision noch nicht aufgegeben hat – aber selbst Zuckerberg scheint verstanden zu haben, dass mit KI nun der digitale Raum eher in die physische Welt kommt als andersherum" , sagte Geißler.

Zuckerberg sei inzwischen deutlich zurückhaltender damit, die Pläne rund um das Metaverse ins Schaufenster zu stellen, auch weil der Kapitalmarkt sehr skeptisch war. Die Entwicklungen in diesem Bereich blieben aber erstaunlich und würden mittelfristig Potenziale eröffnen, betonte es.


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