Core Ultra 200S Boost: Intel gibt erstmals Garantie auf Übertaktungsprofile

Intel hat in seinem Firmenblog(öffnet im neuen Fenster) eine neue Funktion namens Intel-200S-Boost für die Arrow-Lake-Prozessoren der Core-Ultra-200S-Serie vorgestellt. Mainboard-Hersteller können damit eine 1-Klick-Funktion im UEFI für die automatische Übertaktung einiger Bereiche der Prozessoren bereitstellen.
Dabei geht es vor allem um die Bereiche außerhalb der CPU-Kerne sowie den Arbeitsspeicher. Die Nutzung der Boost-Funktion ist weiterhin von der Garantie abgedeckt, anders als bisherige OC-Profile.
Konkret wird mit dem neuen Profil der Die-to-Die Interconnect von 2,1 GHz auf 3,2 GHz angehoben, auch wird der SA Fabric (System Agent, Next Generation Uncore) von 2,6 auf 3,2 GHz beschleunigt. Dabei gibt Intel offenbar klar vor, dass Mainboard-Hersteller in diesem Profil nicht noch schnellere Taktraten festlegen dürfen. Auch die Spannung für den Uncore-Bereich ist limitiert, sie darf maximal 1,2 Volt betragen.
Beim Arbeitsspeicher nutzt Intel die bereits vorhandenen XMP-Profile, wieder mit klaren Begrenzungen. Die Speicherchips dürfen mit maximal 1,4 Volt betrieben werden. Bis zu DDR5-8000 ist dann von der Herstellergarantie abgedeckt. Diese bezieht sich auf Beschädigungen an der Hardware, nicht auf den stabilen Betrieb außerhalb der Spezifikationen. Der hängt wie bei Übertaktung üblich von den physikalischen Eigenschaften und Fähigkeiten der Komponenten ab.
Erster Test dämpft die Erwartungen
Intel bietet mit der neuen Boost-Funktion die Möglichkeit, mehr Leistung aus einem Core-Ultra-200K herauszuholen, als bisher ohne manuelle Übertaktung möglich war. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass bereits manuell übertaktete Rechner mit schnellem Speicher keine zusätzliche Leistung erhalten.
Ein erster Test von Tomshardware zeigt, dass sich das Kräfteverhältnis unter den High-End-CPUs kaum ändert. AMDs Zen-5-CPUs sowie Intels eigene Vorgängergeneration behalten im Durchschnitt die Führung. Das Leistungsplus für Arrow Lake-S beträgt zwischen drei und sieben Prozent.
Voraussetzung für die Nutzung des 200S-Boost ist ein kompatibles Z890-Mainboard und ein XMP-fähiges DDR5-Speicherkit. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Mainboards per Update um die Funktion erweitert werden. CPU-seitig werden alle K-Modelle der Arrow-Lake-Generation unterstützt, vom Core Ultra 5-245K(F) bis zum Core Ultra 9-285K(F).
Der Autor meint dazu:
Wir halten es für eine gute Entscheidung, neben einem sinnvollen 1-Klick-Profil auch das leidige Thema der Garantie beim automatischen Übertakten mit Bordmitteln zu beenden. Gerade einfache Leistungsprofile werden vor allem von einem Personenkreis genutzt, der sich mit den technischen Details nicht näher befasst und Risken damit kaum bewerten kann. Hier zum einen durch klare Vorgaben an die Mainboard-Hersteller für Sicherheit zu sorgen und dies zum anderen auch durch die Herstellergarantie abzudecken, war längst überfällig.



