Schneller unter Linux

Anders als bei den Ryzen-Chips, die eine völlige neue Mikroarchitektur eingeführt haben, ist die Technik der Skylake-Kerne bereits seit Ende 2015 auf dem Markt. Für Linux-Nutzer ergibt sich daraus ein sehr langer Zeitraum, in dem Intel die Möglichkeit hatte, eventuelle Fehler im Treiber-Support zu beheben. Darüber hinaus sind die Anpassungen für die x86-Architektur im Vergleich zu anderen Bereichen im Linux-Kernel eher gering.

Für eine Highend-Plattform, die unter Linux wohl hauptsächlich als Workstation zum Kompilieren genutzt werden wird, sind Details wie etwa die Sound-Unterstützung eher nebensächlich. Probleme gibt es damit auf unserem Mainboard aber nicht. Auch die Anschlüsse für USB-Peripherie können wir ohne Einschränkungen nutzen.

Große Probleme bereitete die Skylake-Architektur anfangs unter Linux, vor allem wegen schlechter Unterstützung der integrierten Grafik und der Energiesparoptionen. Beides spielt für Skylake-X keine Rolle. Eine Grafikeinheit ist nicht vorhanden und Linux unterstützt inzwischen problemlos den C6-State der CPU zum Energiesparen.

Die Leistungsaufnahme im Idle-Betrieb entspricht unter Linux der von Windows. Bei voller Auslastung erreichen wir wie unter Windows hohe Werte, die teilweise über 250 Watt liegen. Von der damit verbundenen Temperaturentwicklung müssen sich Linux-Nutzer nicht fürchten, da die Kerntemperaturen fehlerfrei an das Betriebssystem übermittelt werden.

Ob der CPU-Bug in Skylake und Kaby Lake, vor dem das Debian-Projekt eindringlich warnt, auch auf dem Core i9-7900X auftritt, lässt sich derzeit nicht sagen. Laut Debian gebe es für Skylake-CPUs mit der Signatur 0x50654, die uns der 7900X ausgibt, noch keine Informationen. Das von Debian gelistete Erratum SKX150 lässt aber darauf schließen, dass der Fehler vermutlich auch auf Skylake-X auftritt und durch ein entsprechendes Microcode-Update behoben werden könnte. Letzteres steht für Linux noch nicht bereit.

Gute Leistung wie erwartet

Wenig überraschend schneidet der Core i9-7900X auch unter Linux im direkten Vergleich mit dem Broadwell-Zehnkerner und AMDs Ryzen-Achtkerner deutlich besser ab als seine Konkurrenz. Für unsere Tests haben wir auf das aktuelle Ubuntu 17.04 alias Zesty Zapus gesetzt und verwenden bis auf die SSD für das Betriebssystem die gleiche Hardware wie bei den Windows-10-Benchmarks.

Ryzen 7 1800XCore i7-6950XCore i9-7900X
Blender 2.78c (BMW27)264 sec203 sec185 sec
x265 (4K-UHD, 10 Bit)375 sec299 sec266 sec
GCC 6.3 (Qt5)373 sec299 sec255 sec
Anwendungsleistung unter Linux Ubuntu 17.04

Wie unter Windows zeigen sich bei dem Rendering mit Blender sowie bei dem x265-Encoding die deutlichen Vorteile der AVX2-Optimierungen von Intel. Hier kann der Ryzen schlicht nicht mithalten. Wie unter Windows setzt sich der Skylake-10-Kerner auch unter Linux von seinem Broadwell-Vorgänger ab.

Als Test zum Kompilieren haben wir das aktuelle Qt 5.9.1 mit dem Ubuntu-Systempaket GCC 6.3 übersetzt. Wir haben beim Bauen von Qt Essentials auf Qt Multimedia verzichtet und auf 16 Threads für Ryzen sowie 20 Threads für die Intel-Chips gesetzt. Auch hier liegt der Core i9-7900X wie erwartet vor der Konkurrenz. Allerdings zeigt sich, dass die guten Werte ausschließlich durch einen hohen Takt und vergleichsweise viel Leistungsaufnahme erkauft werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
 Schnell unter WindowsHohe Leistungsaufnahme 
  1.  
  2. 1
  3. 2
  4. 3
  5. 4
  6. 5
  7. 6
  8. 7
  9. 8
  10. 9
  11.  


hardtech 11. Jul 2017

@gucky ist nicht geköpft, läuft nur undervoltet mit standardtakt. meinen ohren gehts...

Smartcom5 10. Jul 2017

Ist es aber, weil es verdächtig danach klingt, als wenn ein ziemlich beleidigter Fanboy...

Ach 30. Jun 2017

An den Intel Manycore Xeons und I7 der letzten Jahre erkennt man ja sehr gut, wie mit...

Dwalinn 30. Jun 2017

Ich will damit sagen das man nicht Überbezahlt sein kann wenn man von Spenden lebt da die...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Lego-kompatibel
Klemmbaustein mit Display zeigt künstlichen Horizont

Der kleine, Lego-kompatible Klemmbaustein hat ein kleines Display eingebaut, auf dem ein funktionierender künstlicher Horizont läuft.

Lego-kompatibel: Klemmbaustein mit Display zeigt künstlichen Horizont
Artikel
  1. BUND: Kritik an THG-Quote und kostenlosen E-Parkplätzen
    BUND
    Kritik an THG-Quote und kostenlosen E-Parkplätzen

    Nach Ansicht von Umweltschützern ist die THG-Prämie kontraproduktiv. Und kostenlose Parkplätze für Elektroautos schafften falsche Anreize.

  2. E-Fuels: Kommt die elektronische Betankungsüberwachung?
    E-Fuels
    Kommt die elektronische Betankungsüberwachung?

    Offenbar will die EU-Kommission der FDP in Sachen E-Fuels entgegenkommen. Künftig könnten Autos bei falsch getanktem Sprit stehenbleiben.

  3. Gegen Handelsblockade: Neue Freiheit für Chinas Halbleiterbranche
    Gegen Handelsblockade
    Neue Freiheit für Chinas Halbleiterbranche

    China fehlt der Chip-Nachschub aus Taiwan, mit mehr Freiheit für heimische Hersteller will die Regierung gegensteuern. Ein Manager hat seine Freiheit aber offenbar verloren.
    Eine Analyse von Johannes Hiltscher

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • NBB Black Weeks: Rabatte bis 60% • PS5 + Resident Evil 4 Remake 569€ • LG OLED TV -57% • WD SSD 2TB (PS5) 167,90€ • MindStar: Ryzen 9 7900X3D 625€ • Amazon Coupon-Party • Gainward RTX 3090 1.206€ • Samsung ext. SSD 2TB 159,90€ • Neue RAM-Tiefstpreise • Bosch Professional [Werbung]
    •  /