Die Effizienz steigt dank 10 nm
Um herauszufinden, wie viel Energie sich der Core i9-12900K und die anderen getesteten Prozessoren genehmigen, haben wir deren Package Power in Anwendungen und Games protokolliert. Daraus ergibt sich neben den absoluten Werten auch ein Verhältnis wie Fps/Watt, Punkte/Watt oder Zeit/Watt.
Aufgrund der 14-nm-Technik mit über die Jahre steigender Kernzahl sowie höherem Takt galten Intels CPUs zu Recht als ineffizient. Vor allem Rocket Lake wie der Core i9-11900K stellen hier als 10-nm-Backport den bisherigen Tiefpunkt dar, mit dem Core i9-12900K hingegen dreht sich das Verhältnis.
Dabei gilt es jedoch klar zwischen den beiden Betriebspunkten des Chips zu unterscheiden: Mit einer Processor Base Power von 125 Watt ist das Alder-Lake-Topmodell schneller und sparsamer als sein Rocket-Lake-Vorgänger, mit einer Maximum Turbo Power von 241 Watt hingegen steigt die Performance nur wenig und ruiniert somit die Effizienz.
Spiele benötigen zumeist wenig Energie
Weil das Power-Limit allerdings nur die Obergrenze darstellt und keine fixe Wattage, schwankt die reale Leistungsaufnahme stark. Während der Core i9-11900K noch oft über 150 Watt und im Extremfall sogar über 200 Watt in Games abgibt, sind es beim Core i9-12900K meist rund 90 Watt - so wie beim Ryzen 9 5950X auch. Einzig in Total War Troy liegt die Package Power des i9 mit 170 Watt weit über der des AMD-Chips, was sich aber auch in sehr viel mehr Bildern pro Sekunde äußert.
Für Anwendungen ist eine Maximum Turbo Power von 241 Watt primär als Brechstange zu sehen, die Intel ansetzt, um dem 16-kernigen Ryzen 9 5950X den Schneid abzukaufen. Der reizt bei Software wie Blender seine 142 Watt voll aus, weshalb Intel hier ebenfalls in die Vollen gehen muss - der höchstmögliche Takt erfordert überproportional mehr Energie.
Im besten Fall steigt die Performance um rund 15 Prozent, dabei verdoppelt sich aber die thermische Verlustleistung nahezu. Intel opfert also die Effizienz des Core i9-12900K für ein kleines Geschwindigkeitsplus, was wir als unnötig ansehen. Abseits der Stromkosten sorgt das nämlich für eine laute oder teure Kühlung, sofern nicht bewusst manuell das Power-Limit verringert wird.
Spannend ist überdies zu sehen, dass Intel die idle-Package-Power bei Alder Lake verglichen mit Rocket Lake stark reduzieren konnte. Gerade DDR4-3200 im Gear1-Modus war beim Core i9-11900K noch ein verlässlicher Stromtreiber, beim Core i9-12900K mit überarbeitetem Speichercontroller zeigt sich dieses Verhalten nicht.
Zu guter Letzt noch eine Anmerkung zur Package Power unter Windows 10: In CSGO, in Crysis Remastered und im Flight Simulator fällt diese unerwartet niedrig aus - da diese aus den MSR (Model Specific Registers) stammen, lesen alle Tools dieselben Werte aus. Wir prüfen derzeit, ob und wo das Problem liegt.
Und damit ab zum Resümee!
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Ist typisch für Apple die Kühlung auf 100C einzustellen, damit eben vorher viel...
Und das ist ein Trugschluss. Parallelisierung geht IMMER auch mit einem enormen Overhead...
OK, U-Bahn ginge mobil evtl. (ist aber oft zu voll) Was ist mit der Bahn? Da kann ich...
Bisher hat Intel keine solchen Pläne.