Windows-10-Scheduler macht, was er soll
Grundsätzlich sieht Intel vor, dass bei interaktiven und responsiven Aufgaben der SNC-Kern rechnet, etwa beim Öffnen einen Programms oder eines Tabs im Web-Browser. Bei leichter Vordergrundlast und bei Hintergrund-Threads springen hingegen die TNT-Kerne ein.
Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und die Taktraten der fünf Kerne des Core i5-L16G7 bei einem kompletten Durchlauf des PCMark 10 protokolliert. Wichtig ist hierbei, dass es sich um die effektiven Frequenzen handelt, also auch Ruhepausen in den Schlafmodi (C-States) mit null MHz einbezogen werden.
Intel hat Lakefield für eine Leistungsaufnahme (Scenario Design Power, SDP) von langfristig 7 Watt ausgelegt (PL1), kurzfristig darf der Chip bis zu 9,5 Watt nutzen (PL2). Die Dauer hierfür (TAU) beträgt bei Intel üblicherweise 28 Sekunden, dann wird das erste, nicht das zweite Power-Limit verwendet. Auf Nachfrage wollte der Hersteller das TAU jedoch weder bestätigen noch dementieren, der Wert ist von OEM-Partnern genauso wie PL1 und PL2 anpassbar. Unser Core i5-L16G7 ist auf 5 Watt (PL1) und 9,5 Watt (PL2) eingestellt, erst ein Firmware-Update soll das PL1 auf 7 Watt anheben.
Der SNC-Kern springt durchgehend beim Starten von Anwendungen, aber regelmäßig auch beim Web-Browsing, bei Video-Konferenzen und bei Office an. Beim interaktiven Bearbeiten von Fotos und Videos läuft er dauerhaft mit über 2,5 GHz - so wie es sein soll. Sobald Raytracing via POV-Ray ansteht, wird er hingegen abgeschaltet und die vier Tremont-Kerne takten konstant mit 1,9 GHz - ebenfalls wie vorgesehen. In der Spitze sahen wir über 2,9 GHz (SNC) respektive über 2,7 GHz (TNT), was unter Berücksichtigung der C-States für die spezifizierten 3 GHz und 2,8 GHz spricht.
Interessant ist hierbei, dass die Core Rotation Policy von Windows 10 umgesetzt wird: Ein Singlethread-Workload wie Cinebench 1T wird zwischen den vier TNTs herumgereicht, nicht aber auf den SNC verlagert. Das passt zu Intels Aussage, denn Rendering ist keine interaktive Aufgabe. Wollen wir sehen, wie schnell der einzelne Sunny Cove rechnet, müssen wir den Prozess per Affinity-Mask auf den entsprechenden Kern #4 pinnen (#0 bis #3 sind die Tremonts).
So können wir testen, wie hoch der Leistungszuwachs ausfällt, wenn wir von einem Tremont- auf einen Sunny-Cove-Kern wechseln und davon ausgehend, wie schnell die vier Tremont-Cores sind. Die Resultate sind eindeutig: Der SNC-Kern ist 25 bis 67 Prozent flotter als ein TNT-Kern, vier Tremonts wiederum erreichen grob die doppelte Geschwindigkeit des einzelnen Sunny Cove. Es erscheint uns sinnvoll, dass bei dauerhaften Multithreading-Workloads der TNT-Cluster herangezogen wird, da so die absolute Performance und auch die Leistung pro Watt höher ausfällt.
1T (Tremont) | 1T (Sunny) | nT (1+4 Cores) | |
---|---|---|---|
Cinebench R11.5-2.9 | 1,08 ptk | 1,35 ptk (+25 %) | 3,09 ptk (+286 % bzw +128 %) |
Cinebench R15-0.3.8 | 68 ptk | 107 ptk (+57 %) | 251 ptk (+369 % bzw +135 %) |
Cinebench R20-0.6.0 | 211 ptk | 272 ptk (+29 %) | 577 ptk (+273 % bzw +112 %) |
Geekbench 5.1.1 | 529 ptk | 884 ptk (+67 %) | 1758 ptk (+332 % bzw +99 %) |
Wie aber schneidet der Core i5-L16G7 in (echten) Anwendungen ab und wo sortiert er sich verglichen mit anderen Prozessoren ein? Gehen wir die Messwerte durch.
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Fünf heterogene Kerne sollt ihr sein | Lakefield schlägt Snapdragon 8cx |
Teufelszeug... Hatte mein 386 sx und alle Rechner die ich davor hatte nicht...
Beim Programmstart werden mehr als ein Kern genutzt, allerdings physische statt...
Schließe mich an.
Nicht der Pentium 4 direkt, aber eben der darauf basierende Pentium D. "Der in 90 nm...
Also von der Leistung und TDP her, würde ich sagen, dass die Tablettregion damit...