Core-i-4000: Alle verfügbaren Haswell-PCs haben einen Bug mit USB 3.0
In den Chipsätzen für Intels neue Prozessoren der Serie Core-i-4000, Codename Haswell, steckt ein Bug. Intel hat die Bausteine trotzdem nicht zurückgerufen, sie sollen in Komplett-PCs und Notebooks verkauft werden.

Diesmal gibt es kein Satagate - auch wenn die Situation auf den ersten Blick ganz ähnlich ist, wie bei Einführung des Core-i-2000 alias Sandy Bridge. Anfang 2011 rief Intel Millionen von PCs zurück, weil langfristig an einem Sata-Port Datenverlust drohte.
Das soll nach Aussagen des Chipherstellers mit dem neuen Bug in den Haswell-Chipsätzen (Lynx Point) nicht passieren können. Daher sollen diese Chipsätze mit dem Stepping C1 auch in Desktop-PCs, Notebooks und einzelnen Mainboards verkauft werden. Dies erklärte Intel am Rande der Vorstellung der Haswell-Plattform in München.
Das Unternehmen sagte Golem.de auf Nachfrage auch, wie sich der Fehler bemerkbar macht: Wenn der PC aus einem Schlafzustand, gleich ob Standby oder Ruhezustand, wieder aufgeweckt wird, ist ein zuvor angeschlossener USB-3.0-Stick nicht sofort verfügbar. Das normale Verhalten von USB sieht vor, dass angesteckte Geräte nicht neu erkannt werden, sie sollen wie andere Laufwerke sofort verfügbar sein.
Mit USB-3.0-Sticks, die einen bestimmten Controller von einem bestimmten Hersteller verwenden, klappt das aber nicht. Den Namen des Anbieters wollte Intel nicht nennen. Statt sofortiger Verfügbarkeit nach dem Aufwachen werden diese Sticks neu erkannt, was sich unter Windows mit einem Dialogfenster bemerkbar macht - so, als ob der Speicher gerade erst angeschlossen worden wäre.
Intel zufolge hat das Unternehmen mit den anfälligen Sticks und zahlreichen Anwendungen Tests durchgeführt, die nicht zu Datenverlusten geführt hätten. Nur manche Programme wie der Adobe-Reader würden Fehlermeldungen liefern, wenn eine auf dem USB-Stick befindliche Datei geöffnet war. Andere USB-3.0-Speichermedien wie externe Festplatten sollen von dem Fehler nicht betroffen sein, der anfällige Controller soll nur in USB-Sticks verbaut worden sein. Auch ähnliche Fehler mit USB-2.0-Geräten schließt Intel aus, wenn diese den Standards entsprechen.
Weil das Problem so genau eingegrenzt werden konnte, hat sich der Chiphersteller, anders als bei den Sandy-Bridge-Chipsätzen, dazu entschlossen, die bereits ausgelieferten Bausteine nicht zurückzurufen. Behoben werden soll der Bug aber, dazu ist statt dem bisher verfügbaren Stepping C1 der Haswell-Chipsätze das Stepping C2 vorgesehen. Das hatte Intel bereits Anfang April 2013 bestätigt - mit Hochdruck wurden die reparierten Chipsätze aber offenbar nicht ausgeliefert.
Haswell-PCs ohne Bug erst im August 2013
Wie Golem.de von PC-Herstellern erfahren konnte, kündigte Intel diesen die Lieferung von C2-Steppings erst für Mitte bis Ende Juli 2013 an. Frühestens im August wollen die Anbieter dann PCs mit korrekt funktionierendem USB 3.0 ausliefern. Manche Unternehmen erklärten auch, auf der kommenden Messe Computex würden zwar neue Geräte angekündigt, die aber erst im August verkauft werden sollen.
Damit sind alle PCs mit einem Core-i-4000, die im Juni und Juli 2013 verkauft werden, auf jeden Fall von dem Fehler betroffen, denn dieser steckt in sämtlichen Chipsätzen, gleich ob sie für Desktop-PCs oder Notebooks vorgesehen sind. Wer mit einer Anschaffung nicht warten kann, sollte seine USB-3.0-Sticks sofort überprüfen, indem er sie ansteckt, darauf gespeicherte Dokumente öffnet, den PC in den Standby-Modus (unter Windows: "Energie sparen") schickt und wieder aufweckt. Erscheint dann der bekannte Dialog zu einem neu angesteckten USB-Speicher, ist der PC verdächtig, von dem Fehler betroffen zu sein. Dann sollte man von seinem Rückgaberecht Gebrauch machen.
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Es ist auch mir ein Rätsel, kann mann nicht einfach im Treiber ne Funktion triggern...
Naja, wenn es nicht zu Datenverlust kommt und das Ganze nicht mal bei jedem Stick...
Nein, so simpel sind elektronische Geräte nicht. Natürlich gibt es bestimmte Controller...
Da das Problem aber anscheinend nur bei einem bestimmten Controller auftritt, liegt der...