Conti-Gang: Costa Rica ruft wegen Ransomware den Notstand aus
Die Hackergruppe veröffentlicht sensible Daten aus Costa Ricas Regierung. Zuvor hatten sie 10 Millionen US-Dollar Lösegeld gefordert. Das Land rief den Notstand aus.

Die Ransomware-Gruppe Conti hat am 8. Mai 2022 über 672 GByte an geklauten Daten im Darknet veröffentlicht. Zuvor forderte Conti ein Lösegeld in Höhe von 10 Millionen US-Dollar von Costa Rica, von wo die Daten gestohlen wurden. Die Veröffentlichung geschah laut Medienberichten als Reaktion darauf, dass das Land in Zentralamerika den Cybernotstand ausrief.
Medien berichten weiter, dass das Finanzministerium Costa Ricas sich geweigert hase, die Summe zu zahlen. Der Präsident des Landes Rodrigo Chaves hat das dem Notstand zugehörige Gesetz am 8. Mai unterzeichnet. Chaves war vor seiner Präsidentschaft bis Mai 2020 Finanzminister von Costa Rica. Conti veröffentlichte die Daten als SQL-Dumps und komprimierte Archivdateien auf ihrer Darknet-Seite im Tor-Netzwerk. Bei den Datenbanken soll es sich unter anderen um Daten des Finanz- und auch des Arbeitsministeriums handeln.
US-Außenministerium ruft bis zu 15 Millionen US-Dollar Kopfgeld aus
Die Gruppe gab im April 2022 den Diebstahl der Daten bekannt. Am 6. Mai 2022 hat das US-Außenministerium auf seiner Website ein Kopfgeld in Höhe von insgesamt 15 Millionen US-Dollar ausgeschrieben. Dieses soll gezahlt werden, wenn die geteilten "Schlüsselinformationen" zu der Verhaftung von "wichtigen Führungsposition in der transnationalen organisierten Verbrechergruppe" führen.
International werden Ransomware-Gruppen immer professioneller. Aktuell wird beispielsweise die Fertigung von Fendt-Traktoren durch Ransomware gestört. Das Bundeskriminalamt folgt offenbar der Strategie von Costa Rica und rät dazu, Lösegelder nicht zu zahlen. Währenddessen tauchen geklaute Daten immer wieder im Darknet auf: erst kürzlich traf es die Daten der Stadt Schriesheim und 320 GByte des Fraunhofer-Instituts.
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