Telekommunikation: Telefónica sieht 5G "erst einmal nicht für die Massen"
5G ist laut Telefónica Deutschland erst einmal nur für die Industrie wichtig. Die Massen bekommen es nur in Stadien und bei Großveranstaltungen.

5G werde "nicht für die Massen sein, und wenn, dann in Stadien und bei Großveranstaltungen", sagte Marcus Thurand, bei der Telefónica Deutschland verantwortlich für die Planung der gesamten Mobilfunktechnik des Unternehmens, am 2. Mai 2019 auf der Telekommunikationsmesse ConnectEC in Dresden. 5G biete "enorm hohe Datenübertragungsraten und geringe Latenzen. 5G ist aber kein Allheilmittel, das alle Probleme im Alltag lösen wird. Es wird vorerst vor allem in der Industrie für ganz neue Anwendungen eingesetzt werden."
Der Bedarf der Wirtschaft nach immer leistungsfähigeren Mobilfunknetzen wachse. Es gehe um einen vernünftigen Technologiemix von LTE und 5G. "LTE bleibt in den kommenden Jahren wichtiger denn je, entscheidend für Breitband in der Fläche und die Alltagsanwendungen für den Verbraucher", betonte Thurand.
Für die Telefónica sei, "weiße Flecken zu schließen, ein Anliegen. Wir bauen im Jahr 2019 10.000 neue LTE-Stationen auf. Dabei wird der Ausbau sowohl von 4G als auch von 5G am Bedarf des Kunden ausgerichtet." Auch in der Industrie genüge für einige Anwendungen 4G.
Die Telefónica betreibe viele gemeinsame 5G-Projekte mit Partnern, dazu gehörten Huawei und Nokia. In München steht laut Thurand die Erforschung neuer Antennentechnologie im Mittelpunkt. Mit 5G für Fixed Wireless Access seien in Hamburg mit Kunden 1 GBit/s möglich. "Wir stellen jetzt die Überlegung an, wie wir es als Produkt einführen können."
Deutschland liege wegen hoher Zahlungen an den Staat im internationalen Vergleich im Breitbandausbau zurück, sagte Thurand. 60 Milliarden Euro seien in den vergangenen Jahren geflossen. "Und die aktuelle Auktion wird dem Markt erneut über 5 Milliarden Euro entziehen".
Bericht: Telefónica kann Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur nicht erfüllen
Telefónica Deutschland soll jedoch tatsächlich Schwierigkeiten haben, die Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur zu erfüllen. Das Unternehmen erreicht mit seinem mobilen Netz derzeit nur 80 Prozent der Bevölkerung mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 MBits. In einigen Bundesländern liegt der Anteil sogar deutlich unter 70 Prozent. Das geht aus einer Analyse der Behörde hervor, die sie anlässlich der nächsten Sitzung ihres Beirats am kommenden Montag erstellt hat. Das Dokument liegt dem Handelsblatt vor.
Damit droht, dass der Mobilfunkanbieter die Vorgaben verletzt, die die Behörde den Netzbetreibern bei der Frequenzauktion 2015 gemacht hat. "Ich halte es nicht für machbar, dass Telefónica die Netzabdeckung innerhalb einiger Monate auf 98 Prozent steigert", sagte Torsten Gerpott, Professor für Telekommunikationswirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. Angesichts der niedrigen Quoten in einigen Bundesländern sei der Ausbau nicht so schnell zu bewerkstelligen.
Eine Telefónica-Sprecherin sagte Golem.de: "Derzeit versorgen wir nach unserer Berechnung über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung mit LTE, in den größten deutschen Städten sind es nahezu 100 Prozent. Wir sind zuversichtlich, die Versorgungsauflagen zu erfüllen." Darüber hinaus sei das zur Flächenversorgung gut einsetzbare 700-MHz-Spektrum bisher gar nicht komplett zugeteilt, da die ehemaligen DVB-T-Frequenzen in einigen Bundesländern noch bis Mitte 2019 geräumt werden müssen. Die Zuteilung dieses Spektrums werde den LTE-Ausbau ebenfalls beschleunigen.
Offenlegung: Golem.de nimmt auf Einladung von Huawei hin an der ConnectEC in Dresden teil, die Reisekosten wurden gänzlich von Huawei übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.
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Muss ich das nächste mal Aufpassen. Wobei ich, ja ist eher Schlecht, Musikstreaming...
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