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Connect Conference: 1&1 Mobilfunk räumt Herausforderungen durch neues Netz ein

Der Chef von 1&1 Mobilfunk spricht offen über Schwierigkeit und Herausforderungen bei einem neuen Mobilfunknetz. "Dennoch glauben wir wirklich, dass wir auf dem richtigen Weg sind" , erklärte Michael Martin.
/ Achim Sawall
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Michael Martin, Chef von 1&1 Mobilfunk, spricht in Dresden. (Bild: Achim Sawall/Golem.de)
Michael Martin, Chef von 1&1 Mobilfunk, spricht in Dresden. Bild: Achim Sawall/Golem.de

Durch die strikte Trennung von Hardware und Software könne 1&1 in seinem Mobilfunknetz "jederzeit neue Partner hinzunehmen" . Das erklärte Michael Martin, Chef von 1&1 Mobilfunk, am 18. Juni 2024 auf der Connect Conference in Dresden(öffnet im neuen Fenster) . "Wir nutzen nur Standardhardware von Dell und Super Micro Computer. Während Dell unsere Hauptausrüster ist" , sagte Martin Golem.de. Aber man könne neue Partner hinzunehmen. Dell und Super Micro Computer sind beides US-Unternehmen.

Der Manager baute bei dem Schweizer Netzbetreiber Sunrise mit Huawei ein Netz auf, das verschiedene Tests gewann. Zuvor war er jahrelang bei Orange. "Das war auch am Anfang eine Herausforderung. Ich hatte so viel Spaß mit Huawei, dass ich mich entschieden habe, das zu wiederholen" , sagte Martin.

Martin räumte offen ein, dass es beim Antennen-Roll-out von 1&1 eine "starke Verzögerung" gebe. Ende 2023 hatte man 243 Basisstationen, Ende des ersten Quartals erreichte das Unternehmen rund 600. Doch davon waren nur 200 bereits an Glasfaser angeschlossen und funktionierten. Neuere Zahlen liegen nicht vor.

"Ein brandneues Netzwerk zu errichten, das mit der Legacy der Smartphones der Nutzer umgehen kann, ist eine ziemlich lange Reise (quite a journey)" , räumte Martin ein. 9.000 verschiedene Nutzerendgeräte mussten zertifiziert werden, was viel Zeit in Anspruch genommen habe.

Cloud Edge macht uns besonders

"Was wir haben, und was uns zu etwas Besonderem macht, ist Cloud Edge" , erklärte er. 1&1 baue über 500 regionale Rechenzentren in der Größe von jeweils 55 Quadratmetern.

Manchmal sei es wirklich anstrengend, sagte Martin, auch durch die unterschiedliche Herangehensweise von Unternehmen aus Japan und den USA an einen Netzausbau in Deutschland. "Dennoch glauben wir wirklich, dass wir auf dem richtigen Weg sind" , erklärte Martin. Wer sich als Netzbetreiber entscheide, so einen Weg einzuschlagen, müsse aber damit rechnen, "wenig Schlaf zu bekommen" .

1&1 Mobilfunk betreibt das erste Netz in Europa, das komplett auf Open RAN basiert. Open RAN kann bisher keine moderne 5G-Advanced-Technik im RAN bieten. Der Standard ist ein Versuch der Netzbetreiber, zusammen mit US-amerikanischen und japanischen Herstellern professionelle Mobilausrüstung durch einfache Hardware und Entkopplung der Funktionen und deren Abbildung in Software zu ersetzen. Auf proprietäre, hoch entwickelte Chips der Ausrüster und die entsprechende Software muss verzichtet werden.

Offenlegung: Golem.de nahm auf Einladung von Huawei an der Veranstaltung teil. Die Kosten für Anreise und Übernachtung wurden zur Gänze von Huawei übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.


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