Computer: Gebrauchsanleitung des Zuse Z4 gefunden
Die Anleitung für den Zuse Z4 galt lange als verschollen, bis sie an einer ehemaligen Wirkungsstätte des Supercomputers der 40er und 50er Jahre entdeckt worden ist.

An der ETH Zürich ist eine Anleitung für den frühen Computer Zuse Z4 entdeckt worden. Wie im Blog der ACM (Association for Computing Machinery) erklärt wird, hat die Tochter eines ehemaligen Mitarbeiters der ETH die Anleitung in alten Dokumenten ihres Vaters gefunden.
René Boesch war demzufolge seit 1956 Mitarbeiter am Institut für Flugzeugstatistik und Flugzeugkonstruktion an der ETH. An diesem Institut wurde unter anderem das Schweizer Kampfflugzeug P-16 entwickelt. Den Aufzeichnungen zufolge wurde der Zuse Z4 zwischen 1950 und 1955 für rund 100 Berechnungen verwendet.
Dazu gehören verschiedene arithmetische Probleme wie Berechnungen von Flatterschwingungen. Alleine diese Aufgabe für die FFA (Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein), die die P-16 entwickelten, soll sich auf 800 Stunden Rechenzeit belaufen. Außerdem wurden Raketenflugbahnen, Flügelformen und Sturzflüge für verschiedene Schweizer Unternehmen errechnet. Für eine Addition hat der Zuse Z4 400 Millisekunden benötigt, für eine Multiplikation drei Sekunden.
Gebaut in den 1940er Jahren
Die Anleitung für den Zuse Z4 gilt als selten und könnte helfen, die Funktion der Maschine heutzutage besser zu verstehen. Gebaut wurde der Computer von 1942 bis 1945. Nach dem Einsatz an der ETH Zürich wurde der Computer an ein französisches Rüstungsforschungsinstitut bei Basel verkauft.
Wahrscheinlich 1960 wurde der Zuse Z4 dem Deutschen Museum in München überlassen, wo er seit 1988 in der Ausstellung über Informatik gezeigt wird. Der Rechner besteht aus 2.200 Relais und hat einen elektromechanischen Speicher, der 64 Zahlen aufnehmen kann. 1950 war der Zuse Z4 der einzige funktionsfähige Computer in Kontinentaleuropa.
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"Die Suche nach dem vergessenen Semikolon" klingt zumindest mal nach einem schönen...
Im Kontext des Z4 musst du aber das deutsche IT Umfeld von 1942 bis 1945 betrachten...
bestimmt weniger fehleranfällig als heutige Software
sowas ist Zeitgeschichte die erhalten wurde ;-) Finde ich wirklich toll! Gruß DDD