Compliance: Deutsche Bank verbannt Whatsapp und SMS von Diensthandys
Mitarbeiter der Deutschen Bank können künftig nicht mehr untereinander per Whatsapp oder SMS kommunizieren. Die Apps sollen von den Geräten der Mitarbeiter entfernt werden - weil es die Behörden so wollen.

Die Deutsche Bank will einem Bericht von Bloomberg zufolge SMS und andere Kommunikationsapps wie Whatsapp von den Diensthandys der Mitarbeiter verbannen. Mit der Aktion will das Unternehmen offenbar eigene Compliance-Richtlinien schaffen und die Archivierung wichtiger Nachrichten ermöglichen. Dies soll die Bank den Mitarbeitern in einem internen Memo mitgeteilt haben.
"Wir verstehen vollkommen, dass die Deaktivierung das alltägliche Arbeiten verändern wird und wir bedauern und entschuldigen uns für jegliche Umstände, die diese Veränderungen mit sich bringen", sagten die beiden Deutsche-Bank-Manager Sylvie Matherat und Kim Hammond der Nachrichtenagentur Bloomberg.
SMS lassen sich schlecht archivieren
Der Schritt sei aber notwendig, weil SMS sich nicht wie E-Mails archivieren lassen würden. Dies sei aber aus rechtlichen Gründen und Anforderungen der Finanzmarktregulierung notwendig. Im Jahr 2012 hatte die Deutsche Bank angeblich aus Versehen 482 Aufzeichnungen von Telefongesprächen vernichtet, die die britischen Finanzbehörden angefordert hatten.
Verärgern könnte die Mitarbeiter vor allem, dass die Regeln auch für private, dienstlich genutzte Geräte der Mitarbeiter gelten sollen. Betroffen sind neben Whatsapp auch die Dienste Google Talk, iMessage und andere. Wie die Deutsche Bank die Regeln hier umsetzen will, bleibt abzuwarten.
Die Deutsche Bank befindet sich seit der Banken- und Finanzkrise im Jahr 2008 in rechtlichen Auseinandersetzungen. Insbesondere US-Behörden werfen der Bank den ungenügenden Umgang mit Subprime-Krediten und dem Risikomanagement vor. Seit 2008 hat das Geldhaus nach Angaben von Bloomberg 13,9 Milliarden US-Dollar an Strafen und für Vergleiche ausgegeben. Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bank zudem Probleme mit falsch angezeigten Buchungen, rund drei Millionen Kunden waren davon betroffen.
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