Community based Parking: Mercedes S-Klasse liefert Daten für Boschs Parkplatzsuche

Bosch will die Sensoren moderner Autos zur Detektion freier Parkplätze nutzen. Nun gibt es erstmals ein Fahrzeugmodell, dessen Kunden Daten für das Projekt sammeln können.

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Mit ihren Ultraschallsensoren soll die neue S-Klasse freie Parkplätze detektieren.
Mit ihren Ultraschallsensoren soll die neue S-Klasse freie Parkplätze detektieren. (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)

Die neue S-Klasse von Mercedes kann mit ihren Sensoren freie Parkplätze für die cloudbasierte Parkplatzsuche von Bosch detektieren. Ende des Jahres werde die Funktion den Kunden über das Portal Mercedes Me angeboten, sagte eine Daimler-Sprecherin auf Anfrage von Golem.de. Es sei allein die Entscheidung der Kunden, die Funktion zu nutzen und damit die Daten für das sogenannte Community based Parking des Automobilzulieferers Bosch zu liefern. Nur in diesem Fall würden die Daten vom Daimler-Backend an den Bosch-Server übertragen.

Bosch hatte das Konzept einer vernetzten Parkplatzsuche vor anderthalb Jahren auf der Elektronikmesse CES vorgestellt. Dabei sollen die Fahrzeuge mit ihren Ultraschallsensoren beim Vorbeifahren freie Parkplätze erkennen und in eine Datenbank eintragen. Diese kann wiederum von anderen Fahrern auf der Suche nach einem Abstellplatz für ihr Fahrzeug genutzt werden.

Weitere Hersteller erproben das Konzept

Nach Angaben von Bosch wird das Konzept inzwischen mit mehreren Herstellern in deutschen und europäischen Städten erprobt. Allerdings will das Unternehmen die Namen der anderen Autohersteller nicht nennen.

Die S-Klasse verfügt über zwölf Ultraschallsensoren, die rund um das Fahrzeug verteilt sind. Während die meisten davon nur eine Reichweite von 1,5 Metern haben, können zwei davon 4,5 Meter weit die Umgebung nach Objekten abtasten. Diese Sensoren befinden sich rechts und links neben den Frontscheinwerfern. Bis zu einer Geschwindigkeit von 55 Kilometern pro Stunde können Parklücken erfasst werden.

Daten ab 2018 abrufbar

Laut Bosch steht noch nicht genau fest, wann die Daten von Autofahrern genutzt werden können. "Geplant ist nach wie vor, dass der Service 2018 in Serie geht und für Autofahrer nutzbar sein wird", sagte ein Sprecher auf Anfrage von Golem.de. Die Daten sollen mit verschiedenen Kartendiensten kompatibel sein. Während Bosch vor allem mit dem niederländischen Anbieter Tomtom kooperiert, hat Daimler vor zwei Jahren zusammen mit BMW und Audi den Kartendienst Here gekauft.

Nach Angaben von Daimler wird hingegen schon von Herbst dieses Jahres an die erste Stufe der Funktion als Information auf der App Mercedes Me für alle Nutzer des Dienstes angeboten. Dann erhalten die Fahrer Hinweise über freie Plätze an die App geschickt. Von Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres an sollen neben der S-Klasse auch Fahrer der E-Klasse die Parkplatzinfos direkt im Navigationssystem des Fahrzeugs angezeigt bekommen.

Das System solle dabei nicht nur Lücken registrieren und weiterschicken, sondern die Daten auch klassifizieren, hatte Daimler im vergangenen Jahr erläutert. Erkennt es beispielsweise an einer stark befahrenen Straße mehrfach an derselben Stelle eine Lücke, wird diese Stelle als mutmaßliche Ausfahrt und nicht als freier Parkplatz klassifiziert.

Echtzeiterkennung schwierig

Bei einer Präsentation des Konzepts im April 2016 hatte Bosch eingeräumt, dass nur mit Hilfe vorbeifahrender Fahrzeuge keine Detektionsraten von fast 100 Prozent für freie Parkplätze erreicht werden könnten. Es gehe eher darum, mit einer möglichst hohen Wahrscheinlichkeit Prognosen zu freien Parkplätzen zu treffen. Anders als mit dauerhaft installierten Sensoren lässt sich damit der Parkraum nicht in Echtzeit überwachen. Auch an solchen Systemen arbeiten Bosch sowie zahlreiche andere Hersteller.

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