Color-Grading: Von Game of Thrones 2 bis Drakensang Online
Die Matrix-Filme sind grün, Assassin's Creed 2 erst blau und dann bunt, Drakensang Online setzt auf Blau und Orange: Color-Grading schafft Atmosphäre und trägt zur Markenbildung bei. Auf der Entwicklerkonferenz hat ein Experte über seine Erfahrungen gesprochen.

Zuerst ist die Szene aus der zweiten Staffel von Game of Thrones 2 bunt, nach einem Schnitt dann fast unmerklich blaustichig und dann richtig dunkel: In der Serie spielt das sogenannte Color-Grading immer wieder eine wichtige Rolle bei der Bildkomposition. Tobias Mannewitz, Kreativchef der Berliner Firma Karakter, war als Experte für Spezialeffekte an der zweiten Staffel der Fantasyserie von HBO beteiligt. Anhand einiger Szenen hat er auf der Quo Vadis erklärt, wie auch Spielentwickler mit gezielter Farbaussteuerung ihren Werken mehr Atmosphäre verleihen und gleichzeitig zur Markenbildung beitragen können. Mit Spielen kennt sich Mannewitz übrigens auch aus: Seit Jahren schon arbeitet er mit dem Sony-eigenen Entwicklerstudio Guerilla Games an der Actionserie Killzone, und auch an der deutschen Produktion Drakensang Online war er beteiligt.
Mannewitz geht es in seiner Präsentation auf der Quo Vadis zum einen um das Design an sich, zum anderen aber auch um die Arbeitsabläufe. Gerade im digitalen Bereich sei es möglich, die "Farbaussteuerung erheblich zu ändern", indem die Grafiker mit weitgehend neutralen Szenen und Bildern arbeiten und sie dann beispielsweise durch gezielte Veränderung einzelner Bereiche ihren Vorstellungen anpassen, also etwa per Photoshop die blauen Bildpunkte mehr oder weniger stark ins Violette verschieben.
Das sogenannte Color-Grading wird nach Auffassung von Mannewitz von der Spielebranche noch lange nicht konsequent genug genutzt. Er zeigt Screenshots aus dem ersten Teil von Assassin's Creed 2, das mit seinem Blaustich sofort von anderen Games zu unterscheiden ist und eine in sich geschlossene, gut zur virtuellen Zeitreise passende Ästhetik bietet. In Revelations, dem letzten Teil von Asassins's Creed 2, haben die Entwickler dagegen auf eine Vielzahl von Farben gesetzt, was im direkten Vergleich tatsächlich sehr beliebig aussieht.
Allerdings empfiehlt Mannewitz grundsätzlich, "eher zwei oder drei Farbschemata zu verwenden", weil es den Grafikern und Designern mehr Möglichkeiten bietet und eigenständiger wirkt. Er selbst war an der Entwicklung von Drakensang Online beteiligt, das sowohl Ingame als auch bei Artworks sehr weitgehend auf Kombinationen aus Blau und Orange setzt - und damit tatsächlich sehr schnell erkennbar ist.
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ich kenne das poster jetzt nicht von mass effect, aber ich fand das color-grading von...
Ich hätte auch Spontan an CSI:Miami gedacht, da ist das schon sehr einprägsam mit dem...
Danke für den Tipp
Interessanter Artikel - mich hätte die Funktion von Herrn Mannewitz bei der Entwicklung...