Runderer Ryzen dank SMT-Theads
Ausgangsbasis in Watch Dogs 2 ist für den Core i5-8400 und den Ryzen 5 1600X eine Bildrate von knapp 60 Frames pro Sekunde in 1440p. Der Intel-Chip hat zwar einen Vorsprung, dieser ist aber nicht spürbar. Wie gering der Abstand ausfällt, vermittelt das P99-Perzentil (99th Percentile): Es zeigt den Wert auf, in dem 99 Prozent aller Stichproben liegen, lässt dabei aber die niedrigste Prozentzahl außen vor. Hier rückt der Ryzen zwar noch näher an den Core i5 heran, das P99-Perzentil beinhaltet aber eben nur einen Teil aller überhaupt berechneten Frames. Das gilt auch für ein P99,9-Perzentil.
Daher haben wir sämtliche Einzelbilder und ihre Berechnungszeit (Frametime) grafisch aufbereitet. Da der Intel-Chip in den 60 Sekunden der Benchmark-Sequenz insgesamt mehr Frames generiert, fällt die Anzahl der blauen Messwerte höher aus als die der roten, welche die Ryzen-CPU darstellen. Generell gilt: Mehr Bilder sind besser, jedoch nur, wenn sie möglichst schnell und gleichmäßig berechnet werden. Dem Core i5 gelingt das ohne Hintergrundlast nicht, denn auf kurze Frametimes folgen oft relativ lange - das führt zu einem weniger runden Spielgefühl. Bei knapp 60 fps ist das aber schwerlich zu bemerken, da die Bildrate hoch genug ausfällt.
Wenn wir im Hintergrund dann Web-Radio im Edge-Browser (Antenne Bayern!) einschalten und parallel mit einem Kollegen über Skype kommunizieren, ändert sich an den Messwerten kaum etwas: Auf beiden CPUs läuft Watch Dogs 2 ein paar wenige Bilder pro Sekunde langsamer, wir befinden uns also selbst in 1440p mitnichten an einem GPU-Limit. Die Spielbarkeit leidet unter der leichten Hintergrundlast unmerklich, wenngleich die Frametimes auf den zwei Prozessoren den Messwerten zufolge etwas unruhiger werden.
Spannend wird es, wenn wir statt Skype und Web-Radio ein Video des Spielgeschehens per Open Broadcaster Software lokal aufzeichnen. Wir verwenden die Voreinstellungen bei Bitrate (3,5 MBit/s) und Codec (H.264), nutzen aber 1080p30 statt 720p30. Auf dem Desktop belastet das Capturing schon mehr als zwei Kerne, weshalb die Bildrate in Watch Dogs 2 auf dem AMD- und dem Intel-Chip von knapp 60 fps auf 40 fps und 45 fps sinkt - das ist direkt spürbar. Aufgrund der konstanten Hintergrundlast rechnen beide Prozessoren länger pro Frame, allerdings sind heftige Ausreißer sehr selten.
Ganz anders sieht es aus, wenn wir kein Video aufzeichnen, sondern parallel zum Spiel mehrere Dutzend Fotos exportieren. Wir nutzen dafür den Faststone Image Viewer und wandeln damit 100 Raw-Bilder in Jpeg-Fotos um, die wir für die Web-Ausgabe verkleinern und nachschärfen. Die Hintergrundlast ist daher nicht konstant, sondern punktuell. Der Core i5-8400 kommt damit überhaupt nicht zurecht und zeigt katastrophale Frametimes, weshalb Watch Dogs 2 keinen Spaß mehr macht. Der Ryzen 5 1600X hingegen lagert den Foto-Export schlicht auf die SMT-Threads aus und erreicht Frametimes, die kaum schlechter ausfallen als ohne Hintergrundlast; das hätten wir so nicht erwartet.
Wird der Image Viewer mit der Open Broadcaster Software kombiniert, ruckelt Watch Dogs 2 auf beiden CPUs ziemlich und OBS kann auch kein flüssiges Video mehr aufzeichnen. Die auf den beiden getesteten Hexacores gewonnenen Erkenntnisse mit Watch Dogs 2 lassen allerdings Rückschlüsse auf andere Prozessoren mit weniger Kernen und auf andere Spiele zu.
Coffee Lake vs. Ryzen: Was CPU-Multitasking mit Spielen macht | Hintergrundlast ist eine Praxisfrage |
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