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Code-Hoster: Gitlab soll Löschung inaktiver Projekte planen

Der Code-Hoster Gitlab will einem Medienbericht zufolge Geld sparen und Projekte löschen, die länger als ein Jahr nicht genutzt wurden.
Aktualisiert am , veröffentlicht am / Sebastian Grüner
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Das Gitlab-Maskottchen ist ein Marderhund (Tanuki). (Bild: Pixabay)
Das Gitlab-Maskottchen ist ein Marderhund (Tanuki). Bild: Pixabay

Der Code-Hoster Gitlab plant offenbar, gehostete Projekte seines kostenfreien Angebots zu löschen, sofern diese länger als ein Jahr inaktiv sind. Das berichtet das Magazin The Register(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf Personen, die mit den Plänen vertraut seien, aber namentlich nicht genannt werden wollen.

Demnach belaufen sich die Hosting-Kosten nur für diese alten Projekte auf ein Viertel der gesamten Kosten für das Hosting von Gitlab. Das automatisierte Löschen der Projekte könnte dem Unternehmen so bis zu 1 Million US-Dollar im Jahr an Kosten einsparen, heißt es weiter. Gitlab könnte dadurch seine Finanzen verbessern.

Umgesetzt werden soll der Plan bereits ab September 2022, wie The Register schreibt - also vergleichsweise kurzfristig. Das Löschen der Projekte soll wegen des zu erwartenden Widerstandes aus der Community heraus nicht direkt oder ohne vorherige Ankündigung erfolgen. Vielmehr sollen betroffene Nutzer Wochen oder gar Monate im Voraus darüber informiert werden. Ein einzelner Kommentar, Beitrag oder auch ein neuer Bug-Report in dem Projekt sollen zudem ausreichen, damit Projekte innerhalb der gesetzten Frist weiterhin als aktiv angesehen werden.

Das kostenfreie Code-Hosting-Angebot von Gitlab(öffnet im neuen Fenster) umfasst 5 GByte Speicherplatz, 10 GByte Datentransfer pro Monat, 400 Minuten CI/CD-Nutzung auf der Plattform sowie bis zu fünf Nutzer pro Namensraum. Die Begrenzung der Nutzerzahlen soll im Oktober dieses Jahres umgesetzt werden. Gitlabs eigenen öffentlichen Unternehmensrichtlinien zufolge(öffnet im neuen Fenster) dient das Gratisangebot als eine Art Werbung, damit Entwickler sich ohne Hürden an den Umgang mit Gitlab gewöhnen können. Außerdem würden aus zufriedenen Gratisnutzern häufig interne Befürworter des Angebots auch im Unternehmenskontext.

Nachtrag vom 5. August 2022, 8:53 Uhr

Wohl aufgrund der Berichterstattung und zahlreicher Reaktionen darauf im Internet rückt Gitlab von seinen Plänen zur Löschung ab. Das Unternehmen schreibt auf Twitter(öffnet im neuen Fenster) : "Wir haben intern diskutiert, was mit inaktiven Repositories geschehen soll. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, ungenutzte Repos in den Objektspeicher zu verschieben. Nach der Implementierung werden sie immer noch zugänglich sein, aber nach einer langen Zeit der Inaktivität wird der Zugriff etwas länger dauern."


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