Code-Audit: Kaspersky wirbt mit Transparenzinitiative um Vertrauen
Um weiter im Geschäft zu bleiben, wirbt Kaspersky nicht nur mit kostenfreien Virenscannern - sondern jetzt auch mit Transparenz. Mehrere Code-Reviews und Transparenzzentren sollen für mehr Vertrauen sorgen.

Die in Moskau ansässige Sicherheitsfirma Kaspersky will Gerüchte um die angebliche Zusammenarbeit mit russischen Geheimdiensten entkräften - und kündigt daher eine "Transparenzinitiative" an. Unabhängige Analysen des Codes und eine verbesserte Risikostrategie sollen die gewünschten Ziele erreichen.
Konkret kündigt das Unternehmen in einer Pressemitteilung an, dass zum 1. Quartal 2018 eine "unabhängige Überprüfung des Quellcodes des Unternehmens" beginnen soll. "Ähnliche Überprüfungen der Softwareaktualisierungen und der Bedrohungserkennungsregeln des Unternehmens" sollen folgen. Audits sind zwar durchaus ein sinnvolles Mittel - die Qualität der Untersuchungen ist jedoch nicht gleichbleibend und keine Garantie für sichere Software. Bei einem Audit von Truecrypt waren mehrere kritische Sicherheitslücken unentdeckt geblieben.
Interne Datenverarbeitung soll genau überwacht werden
Außerdem soll eine "unabhängige Bewertung" der "sicheren Lifecycle-Prozesse" sowie der Strategien zur Risikominimierung angestoßen werden, ebenfalls zum 1. Quartal des kommenden Jahres. Weiter sollen "zusätzliche Kontrollen" zur Überwachung der Datenverarbeitungspraxis im Unternehmen etabliert werden, auch diese sollen von einer unabhängigen Partei bestätigt werden.
Ähnlich wie auch das immer wieder mit Spionagevorwürfen konfrontierte chinesische Unternehmen Huawei will Kaspersky zudem Transparenzzentren einrichten. Eine solche Einrichtung von Huawei ist zum Beispiel in Großbritannien beheimatet, Kaspersky will weltweit gleich drei solcher Einrichtungen eröffnen - in Europa, Asien und den USA. Dort sollen vor Ort sicherheitsrelevante Themen "mit Kunden, vertrauenswürdigen Partnern und staatlichen Einrichtungen" erörtert werden.
Auch die Bedingungen für Sicherheitsforscher will Kaspersky verbessern. Wer im Rahmen des Coordinated Disclosure Sicherheitslücken meldet, soll künftig mit bis zu 100.000 US-Dollar entlohnt werden. Kaspersky hatte zuletzt in den USA mit massiven Vorwürfen zu tun. Der Einsatz der Software in Bundesbehörden wurde verboten. Außerdem wurde nach Berichten israelischer Sicherheitskreise bekannt, dass die Software des Unternehmens die Malware eines NSA-Zulieferers erkannt hatte.
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Die Argumentation der USA ist Folgende:"Wir tun es und wir würden es tun also müssen die...
Man ließt ja viel von irgendwelchen Geheimdiensten, die irgendetwas gemacht haben...