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Cloudgaming-Dienst: Google schließt Stadia

Google steigt aus dem Cloud-Gaming-Geschäft aus und stellt seinen Dienst Stadia ein. Kunden erhalten ihr Geld zurück.
/ Andreas Donath
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Google Stadia Controller (Bild: Google)
Google Stadia Controller Bild: Google

Google schließt seinen Cloud-Gaming-Dienst Stadia . Noch bis zum 18. Januar 2023 können Nutzer auf Stadia zugreifen. Google erstattet zudem allen Kunden ihr Geld zurück. Das betrifft sowohl alle über den Google Store gekaufte Stadia-Hardware sowie alle über den Stadia-Store erworbenen Spiele und Zusatzinhalte. Die Rückerstattungen werden allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen. Google hofft, dass die Rückerstattungen bis Mitte Januar 2023 abgeschlossen sein werden, also pünktlich zur Einstellung des Dienstes. Zu den länderspezifischen Rückerstattungsmöglichkeiten will Google sich noch äußern.

"Vor ein paar Jahren haben wir mit Stadia auch einen Spieleservice für Verbraucher eingeführt" , so Phil Harrison, Vice President von Stadia, in einem Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) .

Den Angaben von Harrison nach hat der Dienst nicht die "Zugkraft erlangt, die wir erwartet hatten, so dass wir die schwierige Entscheidung getroffen haben, unseren Stadia-Streaming-Service einzustellen."

Die Teammitglieder werden in anderen Bereichen des Unternehmens arbeiten, teilte Google mit. Das Unternehmen sieht Möglichkeiten, die Technik von Stadia in anderen Bereichen einzusetzen und erwähnte Youtube, Google Play und AR-Brillen. Eine weitere Möglichkeit, die Investitionen wieder hereinzuholen, könnte die Lizenzierung der Technik sein.

So funktioniert die Rückerstattung

Google hat in einer FAQ aufgeführt, wie die Rückerstattungen laufen werden. Diese werden im einfachsten Fall automatisch ohne Zutun der Nutzer durchgeführt. Hardware muss nicht zurückgegeben werden. Wer Stadia Pro abonniert hatte, bekommt für die bezahlten Monate zwar sein Geld nicht zurück, doch diese Nutzer können weiterhin auf Spiele zugreifen, die sie als Pro-Nutzer erworben haben. Neue Käufe sind nicht mehr möglich - der Stadia Store wurde geschlossen. So sind auch keine In-Game-Käufe mehr möglich. Spielern, die am 29. September 2022 ein aktives Stadia-Pro-Abonnement besaßen, entstehen während der Abschaltphase keine Kosten für den Zugang zu den Spielen in ihrer Pro-Bibliothek. Wer mit einer Geschenkkarte bezahlt hat, wird in den nächsten Wochen eine E-Mail erhalten, in der erklärt wird, wie die Rückerstattung funktioniert.

Export der Daten

Google bietet auch einen Export der Daten an, die von Nutzern bei Stadia angefallen sind. Unter takeout.google.com(öffnet im neuen Fenster) befindet sich der entsprechende Eintrag. Bei einem Test von Golem.de befanden sich darin Screenshots, Spielstände und Erfolge. Ob sich mit diesen Daten auf anderen Plattformen in Zukunft etwas anfangen lässt, bleibt abzuwarten.

Misserfolg war abzusehen

Wie The Verge berichtet(öffnet im neuen Fenster) , zeichnete sich das Ende des Google-Gaming-Streamingdienstes schon ab, als Logitech seinen neuen Cloud-Gaming-Handheld ankündigte und Stadia nicht dabei war. Außerdem gab es schon 2021 Gerüchte um eine Einstellung von Stadia, heißt es bei The Verge. Den geringen Erfolg zeigte auch die Tatsache, dass immer weniger Spiele auf der Plattform veröffentlicht wurden.

Das eigens für den Dienst ins Leben gerufene Google-Studio wurde bereits im Februar 2021 wieder geschlossen . Im März 2022 hatte Google dann angekündigt, dass die Streamingtechnik von Stadia an andere Firmen vermarktet werden soll.


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