FTTH ja, WLAN nein
In der Steam Link App selbst gibt es nur wenige Einstellungen, die modifiziert werden können. Eine Option, die man auf jeden Fall aktivieren sollte ist 'HEVC Video'. Damit verwendet der Fire TV Stick den H.265/HEVC-Codec, der vom Fire TV Stick dank separater Hardware decodiert werden kann und subjektiv eine etwas höhere Bildqualität mit geringerer Artefaktbildung bietet. Wer außerdem gerne wissen möchte, wie hoch die Latenz durch das Streaming ist, der kann sich in den App-Einstellungen das Performance Overlay anzeigen lassen. In unserem Fall lag die angezeigte Latenz meistens im Bereich um 30 Millisekunden (etwa das Zweifache der Ping-Dauer). Im WLAN-Betrieb lag der Wert zwar im gleichen Bereich, jedoch stellten sich in regelmäßigen Abständen kleine Ruckler ein, die mit einem USB-Netzwerk-Adapter - angeschlossen über die erwähnte USB-OTG-Kabelpeitsche - nicht mehr auftraten.
Cloud-Gaming: 5G und Docsis 3.1 könnten Latenzen deutlich reduzieren
Auch die Konstellation aus Fire TV Stick und Cloud-Rechner hat die gleichen Probleme wie alle anderen Streaming-Angebote: Latenzen. Die Verzögerung von 30 Millisekunden ist bedingt durch den Server-Standort in Amsterdam - wir testeten in Hamburg - und den herkömmlichen DSL-Anschluss (50 MBit/s) schon ein recht gutes Ergebnis. Durch eine geringere Entfernung zum Server ließe sich die Latenz im Idealfall vielleicht noch um ein Drittel auf 20 Millisekunden senken. Mehr Luft nach oben hätte dann nur noch ein anderer Internetzugang: Sowohl FTTH als auch die zukünftigen Mobilfunk- und Kabeltechnologien 5G bzw. Docsis 3.1 versprechen teilweise deutlich geringere Latenzen und könnten damit Cloud-Gaming auch für anspruchsvollere Spieler interessant machen. Nur im Bereich der DSL-Anschlüsse über Kupferdraht ist in dieser Hinsicht in den nächsten Jahren keine Besserung zu erwarten. Auf unserem Testsystem stürzte Steam auf dem Server leider meistens schon beim ersten Verbindungsversuch ab. Erst nach erneutem Starten der Steam-Anwendung klappt die Verbindung zuverlässig.
Fazit: Fire TV ermöglicht günstiges Cloud-Gaming mit einigen Problemchen
Der Fire TV Stick als Client für Cloud-Gaming-Lösungen ist eine günstige und durchaus brauchbare Alternative zu Steams eigener Steam-Link-Box. Wer keine Titel mit extrem schnellen Reaktionszeiten - tendenziell alle Multiplayer-Titel sowie Shooter und Sportspiele -, sondern nur gelegentlich aktuelle Action/Adventure-Titel spielen möchte, ohne einen aktuellen PC oder eine Konsole zu besitzen, der kann mit der hier vorgestellten Lösung glücklich werden. Allerdings müssen einige Problemchen in Kauf genommen werden. Am nervigsten sind vertauschte Controller-Mappings und häufige Abstürze beim Herstellen einer neuen Verbindung. Wer darauf wartet, dass sich Cloud-Gaming gleichwertig anfühlt wie das lokale Spielen, der wird sich ohnehin noch einige Jahre gedulden müssen.
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Fire TV Stick: Sideloading der Steam Link App |
Bluetooth ist beim Steam Controller nicht serienmässig freigeschalten und braucht ein...
Habe ich inzwischen auch rausgefunden. Steam in home streaming geht wohl auch übers...
Im Test lag die benötigte Bandbreite meistens so im Bereich zwischen 8 und 15 Mbit/s.
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