Cloud: Feuerwehr attestiert Sicherheitsmängel nach OVH-Brand

In einer Untersuchung des Brands in einem Rechenzentrum von Cloud-Anbieter OVH verweist die Feuerwehr auf gravierende Mängel.

Artikel veröffentlicht am ,
Das ausgebrannte Rechenzentrum von OVH.
Das ausgebrannte Rechenzentrum von OVH. (Bild: Roses Nicolas/ABACA via Reuters Connect)

Die zuständige Feuerwehr hat einen Bericht zu dem Brand in einem OVH-Rechenzentrum in Straßburg im vergangenen Jahr veröffentlicht, wie das französische Medium Journal Du Net berichtet. Demnach beschreiben die Feuerwehrleute einige Sicherheitsmängel und konzeptionelle Probleme des Rechenzentrums, die einerseits den Brand selbst verstärkt sowie andererseits die Bekämpfung des Brandes erschwert haben.

Bereits unmittelbar nach dem Brand hieß es in einem Eintrag auf der Status-Seite von OVH zu dem Vorfall, dass zwar Feuerwehrleute unmittelbar vor Ort gewesen seien, der Brand in dem Rechenzentrum SBG2 jedoch nicht mehr habe kontrolliert werden können und die Anlage wohl vollständig zerstört worden sei. In Folge des Brandes ist auch das Rechenzentrum SBG1 beschädigt worden. Die weiteren Betriebsanlagen an dem Standort, SBG3 und SBG4 wurden komplett isoliert und offline genommen.

Wie es in dem Bericht der Feuerwehr nun heißt, habe es in dem komplett zerstörten Rechenzentrum keine automatische Feuerlöschanlage gegeben. Zur Wasserentnahme zum Löschen hätten außerdem zunächst nur Hydranten bereit gestanden, der Zugang zu einem Teich sei versperrt gewesen und erst ein Löschschiff habe genügend Wasser bereitstellen können.

Beschleunigt worden sei der Brand an dem Standort wohl auch durch das gewählte Design der passiven Kühlung mit Umgebungsluft, das auf die "Erzeugung eines natürlichen und permanenten Luftstroms" gesetzt habe. "Die beiden Innenhöfe (des Rechenzentrums) fungierten als 'Feuerkamine'", so die Feuerwehr.

Stromversorgung erschwert Löscharbeiten

Für Probleme bei den Löscharbeiten habe außerdem der Aufbau des Rechenzentrums gesorgt. So habe der Anbieter großen Wert auf eine kontinuierliche Stromversorgung gelegt und zur Kompensation eines Netzausfalls seien zwei Generatorebenen vorgesehen gewesen. Später in dem Bericht werden insgesamt gar vier Stufen der Stromversorgung benannt. Ein Not-Aus für die Stromzuführung habe es aber nicht gegeben.

Die Stromversorgung sei demnach erst auch erst fast drei Stunden nach Ausbruch des Feuers extern unterbunden worden. Und auch danach hätten die Wechselrichter noch unter Spannung gestanden. Bereits beim Eintreffen der Kräfte seien an dem Energie-Raum "Lichtbögen von mehr als einem Meter um die Außentür" sichtbar gewesen. Löschen mit Wasser sei unter diesen Bedingungen nicht möglich.

Erste Untersuchungen zu den Auswirkungen des Brandes vor einem Jahr zufolge seien 18 Prozent der mit dem Cloud-Hoster OVH verbundenen IP-Adressen durch den von dem Brand verursachten Ausfall nicht mehr erreichbar gewesen. Darüber hinaus sollen insgesamt 3,6 Millionen Webseiten auf mehr als 460.000 Domains durch den Ausfall offline gewesen sein. Als Reaktion auf den Brand selbst hatte OVH angekündigt, ein Brandlabor für Rechenzentren bauen zu wollen. Als Ursache für den Brand ist früh eine USV vermutet worden.

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Vanger 24. Mär 2022

Mangels weiterer Informationen bin ich von einem in der Industrie üblichen Zaun...

Biteater123 23. Mär 2022

- die RZ in Strassbourg entsprechen sicher nicht den lokaken Bauvorschriften (und noch...

gorden 23. Mär 2022

Also fusch am Bau oder Brandschutz ganz außer Acht gelassen?

flauschigerPanda 23. Mär 2022

Keiner.



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