Cloud: Dropbox fährt Linux-Support zurück
Ein Dropbox-Nutzer hat eine überraschende Ankündigung des Cloud-Dienstes entdeckt. Laut dieser stellt Dropbox ab Anfang November das Synchronisieren ein, wenn der Dienst kein unverschlüsseltes Ext 4 vorfindet.

Es ist eine schlechte Nachricht für Nutzer, die andere Dateisysteme wie XFS oder Btr-FS verwenden - und das sind nicht wenige: Dropbox synchronisiert ab November nicht mehr, wenn es kein unverschlüsseltes Ext 4 vorfindet. Einige Distributionen wie Suse setzen zum Beispiel standardmäßig auf Btr-FS. Fedora Server und ältere Desktopversionen von Fedora setzen auf XFS. Viele Linux-Distributionen bieten zwar Ext 4 an, überlassen den Nutzern aber auch die Wahl eines alternativen Dateisystems.
Von Dropbox kommen zur Umstellung nur wenige Informationen, ein Dropbox-Mitarbeiter namens Jay bestätigte die neue Richtung aber im Forum. Demnach setzt der Cloud-Software-Hersteller ab dem 7. November auf die Extended Attributes (Xattr) von Ext 4, um Dateien zu identifizieren und zu synchronisieren. Die Firma habe die Systemanforderungen für die Desktop-App angepasst.
Über die Gründe der Dropbox-Entscheidung lässt sich nur spekulieren. Einige Nutzer vermuten eine simple Strategie zur Kosteneinsparung. Dropbox war kürzlich in den Wirtschaftsnachrichten, weil COO Dennis Woodside das Unternehmen verließ. Er gehörte zu den treibenden Kräften, die Dropbox fit für den Börsengang gemacht hatten. Nach seinem angekündigten Rücktritt verlor die Aktie des Unternehmens ein paar Punkte.
Kritik und Workarounds
Ob Dropbox tatsächlich auch verschlüsselte Ext-4-Dateisysteme nicht mehr unterstützt, ist noch unklar, eine offizielle Aussage gibt es dazu bislang nicht. So ein Schritt träfe aber wohl zahlreiche Firmengeräte mit Linux, denn viele Unternehmen geben ihre Mitarbeiterlaptops nur mit verschlüsselten Dateisystemen heraus. Betrifft die Dropbox-Entscheidung auch sie, hat die Unternehmens-IT demnächst viel zu tun, um die Nutzer umzustellen.
Viele Nutzer äußern sich in dem Forumsbeitrag verärgert über Dropbox. Sie kritisieren nicht nur die kurzfristige Ankündigung des Unternehmens, sondern auch, dass viele andere Dateisysteme ebenfalls schon lange Extended Attributes mitbrächten und Dropbox auf diesen Dateisystemen bis heute problemlos liefe.
Auch über Alternativen und Workarounds diskutieren die Anwender. So besteht wohl eine Option darin, einen Teil des Dateisystems als Ext-4-Loopmount-Device einzurichten und den Dropbox-Ordner dort anzulegen. Auch virtuelle Maschinen könnten eine Alternative sein.
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Da soll mir mal wer erklären was bei Windows (Server) einfacher ist. Spätestens nach den...
Oh, gut zu wissen, dass das nicht mehr offiziell unterstützt wird, danke. Ich hab von...
Und wenn du deine daten über die üblichen cloud-dienste via Cryptomator verschlüsselst...
Welche Kosten? Da diese Funktion von fast jedem Dateisystem unter Linux genau gleich...
Ich kenne ne Menge Leute, die Dropbox nutzen. Aber kein einziger davon bezahlt dafür. Und...