Rechenzentren-Boom führt zu hohen Kosten

Gemessen an der maximalen Stromaufnahme der installierten Hardware wuchs die Kapazität von 2010 bis 2020 um 84 Prozent. Der tatsächliche Stromverbrauch legte ebenfalls zu, aber nicht im gleichen Tempo, weil die Energieeffizienz der Anlagen besser geworden ist. Aus der am Dienstag vorgestellten Studie geht aber auch hervor, dass der Stromhunger der Rechenzentren noch nicht gestillt ist, weil der Bedarf bis 2030 weiter steigen wird.

Am meisten Kopfschmerzen bereiten den Betreibern der rund 3.000 Rechenzentren aber die hohen Strompreise und die aus ihrer Sicht unnötig komplizierten Genehmigungsprozesse in Deutschland. Es gebe klar einen Bedarf für klimafreundliche Rechenzentren mit einem hohen Datenschutzniveau. "Die Frage, die wir uns stellen, ist: Entsteht dieser Markt in Deutschland oder entsteht er außerhalb Deutschlands?", sagte Bitkom-Vertreter Rohleder. Ein starker Ausbau in Deutschland gelinge nur dann, wenn die Genehmigungsprozesse deutlich beschleunigt und auch digitalisiert würden.

Bei der Infrastruktur kommt es den Betreibern der Studie zufolge vor allem auf zuverlässige Stromversorgung und eine gute Anbindung an Internetknoten an. Stabile Stromversorgung gibt es quasi überall. Deshalb kann sich hier kein Standort von einem anderen in Deutschland absetzen. Bei der Anbindung an das Netz gibt es aber deutliche Unterschiede.

Rhein-Main-Region wächst weiter stark

Davon profitiert vor allem die Region Frankfurt/Rhein-Main, die der Studie zufolge ihre Top-Position in Deutschland und Europa ausbauen wird: Die Kapazitäten dort sollen sich demnach bis 2025 voraussichtlich verdoppeln. "Die Region Frankfurt/Rhein-Main gehört neben London zu den Top-Rechenzentrumsstandorten in Europa. Durch den DE-CIX, einen der größten Internetknoten der Welt, aufgrund der zentralen Lage in Deutschland und Europa und auch wegen des Brexits wächst der Standort weiter." Dieser Rechenzentren-Boom sorgt in der gesamten Region aber auch für Probleme.

Position zwei in Deutschland nimmt inzwischen Berlin ein, wo unter anderem Google nach einem Standort oder einem Partner für ein Rechenzentrum sucht. Danach folgen München, Hamburg, Köln-Düsseldorf und Leipzig-Dresden mit einem steigenden Bedarf. Nur in Stuttgart und Nürnberg stagniert die Nachfrage.

Mit dem Ausbau der Kapazitäten steigt auch die Bedeutung der Anlagen für den Arbeitsmarkt. "Die deutschen Rechenzentren sind wichtige Arbeitgeber. Aktuell beschäftigen sie rund 130 000 Arbeitskräfte in Vollzeit, weitere 80 000 Arbeitsplätze sind direkt von ihnen abhängig", sagte Rohleder. Auch im Umfeld von Rechenzentren würden Arbeitsplätze durch die Ansiedlung anderer Unternehmen entstehen. In der Studie geben 60 Prozent der befragten Rechenzentrumsbetreiber an, in den nächsten zwei Jahren Investitionen zur Erweiterung ihrer Standorte tätigen zu wollen.

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 Cloud Computing: Abwärme deutscher Rechenzentren wird zu selten genutzt
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Hackeklotz 20. Feb 2022

Es ist von 0,6 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland die Rede und das...

Oktavian 20. Feb 2022

Um von 22 auf 80 bis 130 Grad (Vorlauftemperatur im Fernwärmenetz) hochzupumpen? Klar...

TheBlueFire 19. Feb 2022

Es wird häufig kalte Nähwarme gebaut, muss man halt mehr Pumpen. Investition in neue Anlagen.

energy star 18. Feb 2022

KI-basierte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz moderner Kältesysteme von...



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