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Claude: Musikverlage verklagen KI-Startup Anthropic wegen Songtexten

Das von Google und Amazon unterstützte KI -Start-up Anthropic soll sich für seinen Chatbot Claude unrechtmäßig an Songtexten bedient haben.
/ Sebastian Grüner , dpa
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KI-Anbieter Anthropic wird von der Musikindustrie verklagt. (Bild: Jakub Porzycki via Reuters Connect)
KI-Anbieter Anthropic wird von der Musikindustrie verklagt. Bild: Jakub Porzycki via Reuters Connect

Eine Gruppe von Musikverlagen will mit einer Klage in den USA(öffnet im neuen Fenster) die Nutzung ihrer Songtexte durch das KI-Unternehmen Anthropic stoppen. Sie verweisen darauf, dass der Chatbot Claude des unter anderem von Amazon und von Google unterstützten Unternehmens Anthropic mit Texten von Liedern der Verlage angelernt worden sei - und diese zum Teil auch bei Anfragen ausgebe.

Das sei eine Urheberrechtsverletzung, argumentieren Kläger wie Universal Music, Concord Music und ABKCO in der am Mittwoch eingereichten Klage in Nashville. Das KI-Unternehmen unterlaufe dabei die Grundlage das Urheberrechts "systematisch und umfassend" , wie es in der Klageschrift heißt. Das dabei wichtigste Argument der Klage ist, dass Claude die Songtexte in seiner Ausgabe vervielfältige, verbreite und öffentlich bereitstelle. Von Anthropic gab es zunächst keine Stellungnahme zu der Klageschrift.

Die Klage gegen Anthropic ist nicht die erste dieser Art gegen ein Unternehmen, das KI-Dienste anbietet. Bereits im vergangenen Jahr ist eine Klage gegen Github , den Mutterkonzern Microsoft sowie den Anbieter von KI-Werkzeugen OpenAI eingereicht worden. Den Unternehmen wird vorgeworfen, mit dem KI-Coding-Tool Copilot, das auf einem Modell von OpenAI basiert, gegen die Lizenzen von Open-Source-Software und damit gegen das Urheberrecht zu verstoßen. Auch hier ist das wichtigste Argument, dass wörtliche Kopien von Codebestandteilen durch das Modell reproduziert würden.

Darüber hinaus geht eine Anfang dieses Jahres von zahlreichen bildenden Künstlern eingerechte Klage gegen die Betreiber von KI-Bildgeneratoren wie Stable Diffusion, Midjourney und Dreamup von Deviantart. Der Vorwurf ist hier, dass die Modelle in der Lage sind, den Stil bestimmter Künstler nachzuahmen. Wie die Klagen ausgehen und welche Folgen dies für den aktuellen KI-Hype haben könnte, ist derzeit unklar, so fehlt bisher eine höchstrichterliche Rechtssprechung dazu in den USA. Fest steht bisher nur, dass rein KI-generierte Inhalte keinen Urheberschutz genießen und Ausnahmen davon nur unter bestimmten Bedingungen möglich sind.


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