Citigroup: Bank schreibt Kunden versehentlich 81 Billionen USD gut

Der US-Bank Citigroup ist bei der Verarbeitung einer Überweisung offenbar ein nicht ganz so kleiner Fehler unterlaufen, der einen ihrer Kunden zumindest für kurze Zeit zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt gemacht hat. Einem Bericht der Financial Times(öffnet im neuen Fenster) zufolge hatte die Bank dem besagten Kunden anstelle der erwarteten 280 US-Dollar ganze 81 Billionen US-Dollar gutgeschrieben - und damit mehr als das 40-fache des heutigen Wertes aller verfügbarer Bitcoin .
Den Angaben nach ereignete sich der Vorfall schon im April 2024, kam aber erst jetzt an die Öffentlichkeit. Die Transaktion soll von zwei Mitarbeitern geprüft und dennoch zur Ausführung freigegeben worden sein. Erst 90 Minuten nach der Verbuchung des hohen Geldbetrags habe ein dritter Mitarbeiter "ein Problem mit den Kontoständen der Bank bemerkt" , heißt es.
Einige Stunden später sei die fehlerhafte Transaktion rückgängig gemacht worden. Die Bank habe den Vorfall zudem an die zuständigen Behörden gemeldet. Ob der betroffene Kunde überhaupt etwas von seinem kurzfristigen Glück mitbekam, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Manueller Eingriff mündet in Eingabefehler
Auslöser der fehlerhaften Buchung waren den Angaben nach insgesamt vier Transaktionen im Gesamtwert von 280 US-Dollar, die für ein Treuhandkonto eines Kunden in Brasilien bestimmt waren. Ein System zur Erkennung potenzieller Sanktionsverstöße soll diese Überweisungen zunächst blockiert haben.
Infolgedessen kam es wohl zu Problemen bei der Abwicklung, so dass ein Mitarbeiter über ein selten genutztes Back-up-System manuell eingreifen musste. Dieses System hatte allerdings eine Besonderheit, die eine fatale Fehleingabe zur Folge hatte. Dort gab es wohl ein Eingabefeld für Geldbeträge, das mit 15 Nullen vorausgefüllt war.
Wie die finale Summe von 81 Billionen US-Dollar dabei zustande kam, erklärt der Bericht nicht. Vermutlich überschrieb der Mitarbeiter dort nur die ersten drei Nullen mit dem zu überweisenden Betrag und ließ die nachfolgenden zwölf Nullen stehen. Um auf den besagten Geldbetrag zu kommen, müsste also eine der genannten vier Überweisungen 81 US-Dollar betragen haben.
Wohl kein Einzelfall
Die Citigroup betonte, dass das Geld die Systeme der Bank zu keinem Zeitpunkt verlassen habe. Die Kontrollen des Finanzdienstleisters hätten den Eingabefehler zwischen zwei Citi-Konten schnell erkannt und die Buchung sei unmittelbar rückgängig gemacht worden. "Obwohl es keine Auswirkungen auf die Bank oder unseren Kunden gab, unterstreicht dieser Vorfall unsere kontinuierlichen Bemühungen, manuelle Prozesse zu eliminieren und Kontrollen zu automatisieren" , erklärte die Citigroup weiter.
Dabei scheint der beschriebene Fehler zumindest bei dieser Bank kein Einzelfall zu sein. Der Financial Times zufolge gab es bei der Citigroup im vergangenen Jahr insgesamt zehn Vorfälle, bei denen Geldbeträge von einer Milliarde US-Dollar oder mehr versehentlich falsch verbucht wurden. 2023 soll es bei der Bank sogar 13 solcher Fälle gegeben haben. Bei anderen Banken ist das aber wohl eher ungewöhnlich.



