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Chuwi Aerobox: In diesem Mini-PC steckt ein Xbox-One-Chip

Und zwar ein ganz besonderer: Chuwi nutzt für die Aerobox ein Design mit mehr Shadern, aber ohne integrierten Pufferspeicher (eSRAM).
/ Marc Sauter
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Chuwi Aerobox (Bild: Anandtech)
Chuwi Aerobox Bild: Anandtech

Der chinesische Hersteller Chuwi ist bekannt für untypische Mini-PCs, etwa die Larkbox oder den HiGame , die Aerobox hebt sich aber selbst von diesen Systemen ab: Denn darin steckt das System-on-a-Chip der originalen Xbox One, allerdings in einer modifizierten Version. Der Test von Anandtech(öffnet im neuen Fenster) zeigt, dass diese Änderungen die Aerobox(öffnet im neuen Fenster) schlechter machen als erwartet.

Technische Basis des Mini-PCs ist das Durango-SoC, also das 28-nm-Design von 2013, das eigentlich von Microsoft stammt und gemeinsam mit AMD entwickelt wurde. Die Platine der Aerobox wiederum wurde von MSI entworfen, wobei unklar ist, woher der hier als A9-9820 bezeichnete Xbox-One-Chip schlussendlich stammt. Dieser weist acht Jaguar-CPU-Kerne auf, taktet diese aber mit 2,35 GHz signifikant höher als in der Konsole.

Als Grafikeinheit dient eine integrierte Radeon-GPU mit 896 Shader-Einheiten, was dem Vollausbau entspricht. Bei der Xbox One hat Microsoft nur 768 ALUs aktiviert, was der Chipausbeute (Yield) zugute kam. Kurios ist, dass der sich im SoC befindende Puffer (eSRAM) abgeschaltet wurde, weshalb der A9-9820 einzig auf sehr langsamen DDR3-1333-Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Das reduziert die Bandbreite massiv, ergo bleibt die iGPU weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Technische Daten von Microsofts Xbox-Konsolen
Xbox One (S) Xbox One X Xbox Series S Xbox Series X
Fertigung 28 nm (16 nm) 16 nm 7 nm 7 nm
Codename Durango (Edmonton) Scorpio Lockhart Anaconda
Grafikeinheit GCN v2 GCN v4.5 RDNA v2 RDNA v2
Compute Units 12 CUs @ 853 (914) MHz [1,31 (1,4) Teraflops] 40 CUs @ 1,172 GHz (6 Teraflops) 20 CUs @ 1,565 GHz (4 Teraflops) 52 CUs @ 1,825 GHz (12 Teraflops)
Interface 128 Bit + 1024 Bit 384 Bit 128 Bit 320 Bit
Speicher 8GB DDR3 @ 68 GB/s + 32MB eSRAM @ 218 (234) GB/s 12GB GDDR5 @ 326 GB/s 8GB GDDR6 @ 224 GB/s + 2GB GDDR6 @ 56 GB/s 10 GB GDDR6 @ 560 GB/s + 6 GB GDDR6 @ 336 GB/s
Storage 2 TByte HDD (Sata 3) 1 TByte HDD (Sata 3) 512 GB PCIe Gen4 SSD @ 2,4 GB/s 1 TB PCIe Gen4 SSD @ 2,4 GB/s
CPU 8C, Jaguar @ 1,75 GHz 8C, Jaguar @ 2,3 GHz 8C/16T, Zen 2 @ 3,4-3,6 GHz 8C/16T, Zen 2 @ 3,6-3,8 GHz

Hinzu kommt, dass weder AMD noch Chuwi ansatzweise aktuelle Grafiktreiber für die Aerobox anbieten, das Testmuster wurde mit Windows 10 Home und der uralten Radeon-Software 17.12 ausgeliefert. Ohnehin ist der Mini-PC anders als die echte Xbox One nicht für den Massenmarkt ausgelegt: Chuwi verkauft die Aerobox offiziell nur in Japan, allerdings lässt sich die Platine in sehr ähnlicher Form bei Aliexpress(öffnet im neuen Fenster) zum Import aus China oder Russland bestellen. Neben vier DDR3-Steckplätzen gibt es einen M.2-Slot für eine Sata-SSD, einen HDMI-Ausgang und einige USB-Ports.


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