Chrome: Google testet personalisierte Werbung ohne Tracking
Im Chrome-Browser werden Alternativen zum Tracking über Third-Party-Cookies getestet. Die aktuelle Idee erinnert an ein Mozilla-Experiment.

In einer für Google ungewöhnlich breit angelegten Ankündigung hat der Hersteller des Chrome-Browsers eine neue API für eine spezielle Art des Werbe-Trackings vorgestellt. Die Idee dabei ist, Nutzern speziell auf sie zugeschnittene Werbung anzuzeigen, auch ohne diese tatsächlich einzeln etwa über Cookies tracken zu müssen. Erste Ideen dazu nannte Google bereits im Sommer 2019.
Google hatte vor rund einem Jahr bekanntgegeben, daran zu arbeiten, mittelfristig Third-Party-Cookies abzuschaffen. Diese wurden bisher sehr häufig zum Zweck des Nutzertrackings eingesetzt, insbesondere durch die Werbeindustrie - das will Google künftig verhindern. Seit August vergangenen Jahres testet das Unternehmen deshalb verschiedene Alternativen zu der Technik. Erweitert wird dies nun um die neue Floc-API.
Google baut alte Mozilla-Idee neu
Floc steht dabei für Federated Learning of Cohorts und die Werbemittel sollen bei der Umsetzung bestimmten Nutzer-Clustern oder Kohorten auf Grundlage von deren Interessen dargestellt werden. Dazu sollen die Browserhistorie auf den Geräten der Nutzer ausgewertet werden und das Ergebnis dieser Auswertung, also die Zuweisung einer Kohorte, dann über die API weitergegeben werden.
Wie es im Blog von Google Ads heißt, biete die Floc-Technik einen "effektiven Ersatz" für das Tracking über Third-Party-Cookies. So betrage die Konversionsrate der neuen Technik mindestens 95 Prozent des bisherigen Ansatzes. Das hänge aber natürlich von dem zum Clustering genutzten Algorithmus sowie der angesprochenen Zielgruppe ab.
Eine ähnliche Vorgehensweise, die sehr stark an das nun vorgestellte Konzept erinnert, hatte bereits Browserhersteller Mozilla vor mehr als fünf Jahren in Firefox getestet. Das Experiment hat das Unternehmen aber nach wenigen Monaten wieder eingestellt.
Google plant nun erste Tests von Floc mit Chrome-Version 89, die im März dieses Jahres erscheinen soll. Werbetreibende sollen ihre Werbung darauf aufbauend bereits im zweiten Quartal über Google Ads an entsprechende Kohorten ausspielen können. Mit Chrome-Version 90 im April sollen Nutzer außerdem das Verhalten der neuen Technik über die Einstellungen steuern können, wie es im Chromium-Blog heißt.
Zusätzlich zu der nun vorgestellten Floc-API verweist Google auf weitere Techniken, die das bisherige Tracking unnötig machen soll. Dazu gehören die bereits vorgestellte Trust-Token-API oder auch die bereits umgesetzten Neuerungen und Regeln für Same-Site-Cookies.
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"Andere kauften auch.." finde ich gut. Einige wenige Newsletter beziehe ich absichtlich...
Ist es nicht auch schon Gier von dir mehr zu haben als zum Überleben notwendig ist?
Das Tracking nicht funktioniert sieht man auch bei Amazon sehr schön. Die haben ja alle...
Das mit Sicherheit. Das Problem haben aber eher die Seitenbetreiber, die Werbung...
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