Porsche verweist selbst auf Luft- und Schifffahrt
Dennoch verteidigt Porsche die Produktion von E-Fuels: "Mit Blick auf den weltweit hohen Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren (1,3 Mrd.) können E-Fuels einen Beitrag leisten, um den Kohlendioxid-Ausstoß schnell zu reduzieren. Vollsynthetische Kraftstoffe sind Verkehrssektor-übergreifend interessant: Für die Automobilindustrie ebenso wie für die Luftfahrt- und Schifffahrtsindustrie."
Das ist in der Tat zutreffend. Der regenerative Strom zur Herstellung von E-Fuels wird auch in anderen Sektoren dringend gebraucht. Und die Luft- und Schifffahrt können fossile Treibstoffe nicht so leicht wie der Pkw- und Lkw-Bereich ersetzen.
Preis von unter 2 Dollar erwartet
Trotz des hohen Energiebedarfs geht Porsche davon aus, dass die Herstellungskosten künftig nicht subventioniert werden müssen. "Bei einer Fertigung im industriellen Maßstab könnten sich perspektivisch Preise von unter 2 Dollar pro Liter bilden. Neben den niedrigen Energiekosten zur Erzeugung von E-Fuels in Chile entscheiden auch Steuern und Abgaben über den Preis und somit den wirtschaftlichen Erfolg der E-Fuels", sagte ein Sprecher.
Nach Ansicht des Autoherstellers werden E-Fuels "umso schneller wettbewerbsfähig, je mehr sich fossile Energieträger in Zukunft durch regulatorische Maßnahmen wie Energiesteuern oder Kohlendioxid-Bepreisung verteuern und E-Fuels von solchen Abgaben - dem tatsächlichen Kohlendioxid-Ausstoß entsprechend - befreit werden". Auch diese Einschätzung dürfte zutreffen. Allerdings ändert das nichts an der Frage, wie schnell und in welchem Umfang die synthetischen Treibstoffe künftig zur Verfügung stehen.
Finanzminister Lindner verteidigt sich im sogenannten Porschegate mit den Worten: "Meine Position zu den sogenannten synthetischen Kraftstoffen, also klimafreundlichen Flüssigtreibstoffen im Verbrennungsmotor, ist seit Jahren bekannt."
Seit Jahren ist aber auch klar, dass diese E-Fuels eine ineffiziente Antriebstechnik darstellen, noch nicht im großen Maßstab produziert werden können und vor allem außerhalb des Pkw-Bereichs sowie für Bestandsfahrzeuge benötigt werden.
Was Porsche-Chef Blume dem Porsche-Fan Lindner bei diesem Thema eingeflüstert hat, wird wohl nicht aufgeklärt werden können. Aber Politiker mit kaum realisierbaren Konzepten zu füttern, ist am Ende auch nicht cleaner als Fahrzeugsoftware zu manipulieren.
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Aus 130.000 Litern sollen 550 Millionen werden |
das Thema ist extrem umfangreich und vielschichtig :) Efuel gibt es noch nirgends, außer...
Wie will Porsche das denn bis 2026 hinkriegen? Man braucht für 10 TWh grob 3-4 GW an...
Ich hätte einen besseren Vorschlag: Ab 2035 dürfen in Deutschland (besser: EU) keine...
Hört, hört! 1A
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