Chipkrise & Wafer: Globalwafers baut Wafer-Werk in den USA
Nach über 20 Jahren entsteht in den USA eine neue Fabrik für Wafer. Sie soll dort entstehende Halbleiter-Fabs unabhängiger machen.

Der größte Teil der Silizium-Wafer für die Halbleiterfertigung wird aktuell in Asien hergestellt. Mit dem Aufbau von Fabs in den USA und Europa steigt der Bedarf - sinnvoll wäre es also, die Wafer ebenfalls dort zu fertigen. Genau das hat Globalwafers angekündigt, ein neues Werk in Sherman (Texas) soll monatlich 1,2 Millionen 300-mm-Wafer produzieren. Nach Angaben von Globalwafers wird damit nach über 20 Jahren erstmals wieder eine Wafer-Fabrik in den USA gebaut.
Im Februar hatte das taiwanesische Unternehmen bekanntgegeben, 3,6 Milliarden US-Dollar investieren zu wollen. Damit sollte ein komplett neues Werk gebaut und in bestehenden die Produktion erweitert werden. In Sherman ist Globalwafers bereits mit seinem Tochterunternehmen Globitech ansässig, betreibt aktuell aber nur ein kleines Epitaxie-Werk für 150- und 200-mm-Wafer. Das Werk für die Wafer-Fertigung hingegen soll einmal 1.500 Personen Arbeit verschaffen.
Der Bau des ersten Abschnitts soll noch 2022 beginnen, 2025 sollen die ersten Wafer das Werk verlassen. Wie üblich erfolgt der Bau in mehreren Phasen, die angestrebten monatlich 1,2 Millionen Wafer werden erst im Endausbau erreicht. Wann der abgeschlossen sein soll, wurde noch nicht bekannt. Laut Wikichip rechnet Texas' Gouverneur Greg Abbott mit einer Gesamtinvestition von 5 Milliarden US-Dollar.
Ein sicherer Markt
Die in Sherman zukünftig gefertigten Wafer wird Globalwafers problemlos verkauft bekommen. Bereits aktuell übersteigt der Bedarf das Angebot, die in den USA entstehenden neuen Werke von Intel und TSMC sowie Samsung brauchen zusätzliche Wafer. Es ist anzunehmen, dass Globalwafers die Produktion bereits im Rahmen langfristiger Verträge verkauft hat.
Eine möglichst vollständige Lieferkette vor Ort ist auch für die Fab-Betreiber wichtig - im Fall von Sherman wäre sie sehr kurz, da viele Fabs im lediglich 400 km entfernten Austin liegen. Dadurch entfallen nicht nur lange Transportzeiten, die Lieferkette wird auch weniger anfällig. Beispielsweise hatte TSMC bei seinem Technology Symposium explizit fehlende Kapazitäten in Lieferkette und Packaging als Gründe gegen den Bau einer Fab in Europa genannt.
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