Chiphersteller: Qualcomm droht EU-Untersuchung wegen Kartellrechtsverletzung

Dem weltgrößten Chiphersteller Qualcomm droht in der EU eine Untersuchung wegen möglicher Kartellrechtsverletzungen. Im Zentrum steht eine Beschwerde des Konkurrenten Nvidia.

Artikel veröffentlicht am , Thorsten Schröder
Erneut sieht sich Qualcomm in der EU einer Untersuchung wegen möglicher Ausnutzung seiner Marktmacht gegenüber.
Erneut sieht sich Qualcomm in der EU einer Untersuchung wegen möglicher Ausnutzung seiner Marktmacht gegenüber. (Bild: Justin Sullivan/Getty Images)

Der US-Chiphersteller Qualcomm sieht sich in der Europäischen Union (EU) möglicherweise einer Untersuchung wegen Kartellrechtsverletzungen gegenüber. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag berichtete, prüfen die zuständigen Behörden eine Untersuchung im Zusammenhang mit einer Beschwerde des US-Konkurrenten Nvidia.

Die britische Nvidia-Tochter Icera hatte 2010 Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht und dem Konzern wettbewerbswidrige Geschäftspraktiken vorgeworfen. Nvidia übernahm den Chiphersteller ein Jahr später. Icera spezialisiert sich auf Computerchips für Smartphones.

Details über die Beschwerde sind bislang nicht öffentlich. Reuters berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, Icera habe dem Konzern vorgeworfen, Kunden mit Sonderpreisen und der Nutzung von Patenten abgeworben zu haben.

Auch in China wird gegen den Konzern ermittelt

Seit einer Entscheidung des zweithöchsten europäischen Gerichts im Juni im Zusammenhang mit dem Chiphersteller Intel scheint nun laut Reuters auch der Fall Qualcomm wieder auf der Tagesordnung zu stehen. Damals hätten die Richter den Konzern zur Zahlung von 1,1 Milliarden US-Dollar wegen Ausnutzung seiner Marktmacht verurteilt.

Die Ermittlungen könnten demnach im Herbst beginnen. Sollte es letztlich zu einer Strafzahlung wegen EU-Kartellrechtsverletzungen kommen, könnte diese laut EU-Recht bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes betragen.

2010 hatten die Kommissare eine weitere Ermittlung gegen Qualcomm ohne Ergebnis abgeschlossen, nachdem der schwedische Handyhersteller Ericsson und der US-Konzern Texas Instrument ihre Beschwerden zurückgezogen hatten. Auch in China wird derzeit gegen den weltgrößten Chiphersteller ermittelt. Die Behörden in Peking werfen dem Konzern vor, seine Marktmacht ausgenutzt zu haben, um die Preise künstlich hochzuhalten.

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